• Neue Folge von „Bares für Rares“
  • Eine Rarität verspricht Euphorie
  • Das steckt dahinter

„Ich denke, dass ich eine echte Rarität mitgebracht habe [...] Natürlich habe ich rauf und runter gesucht und ich finde auf der Welt nur ein weiteres Exemplar“, preist Martin Holte (66) aus Ratingen an, warum er sich bei „Bares für Rares“ beworben hat. Ob sich dieses Versprechen bewahrheitet?

Seltene Skulptur soll bei „Bares für Rares“ verkauft werden

Die Expertise der Mutter-Kind-Skulptur übernimmt „Bares für Rares“-Experte Colmar Schulte-Goltz (49). „Oh Gott, oh Gott“, rutscht Horst Lichter (69) beim ersten Anblick des Kunstobjekts aus dem italienischen Sardinien heraus, das die liebende Beziehung einer Mutter zu ihrem Kind darstellt. 

„Leider gibt es überall kleine Beschädigungen“, stellt der Kunsthistoriker über die Skulptur fest, die der „Bares für Rares“-Verkäufer aus dem Nachlass seiner Schwiegereltern geerbt hat. 

Der Honigverkäufer wünscht sich trotz der Makel einen stolzen Preis von 500 bis 700 Euro für die Büste des Bildhauers Alessandro Mola, die im Jahr 1938 gefertigt wurde.

„Meine realistische Einschätzung des dreifach beschädigten Exemplars ist bei 350 bis 400 Euro“, entgegnet Colmar Schulte-Goltz den Vorstellungen des „Bares für Rares“-Kandidaten. Der ist trotz der Preissenkung nicht enttäuscht und begibt sich in den Händlerraum. 

„Bares für Rares“-Wolfgang Pauritsch hat ein Herz für die seltene Skulptur

„Sie bringen etwas mit, was wir eigentlich nicht kennen. Da staunen alle ein bisschen“, sagt Wolfgang Pauritsch (50) zu Martin Holte. „Das habe ich erwartet“, kontert er locker und hofft auf eine erfolgreiche Verhandlung. Ob die „Bares für Rares“-Händler auch so euphorisch bieten, wie sie von der Skulptur sprechen?

Tatsächlich ist es auch Wolfgang Pauritsch, der das erste Angebot macht. „Für die sardinische Tracht möchte ich gerne mit 80 Euro beginnen“, schlägt der Antiquitätenhändler vor. Daraufhin handeln auch Jan Cizek (47) und Thorsden Schlößner (60) mit. 

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„Sind das schon angenehme Angebote für Sie?“, fragt Wolfgang Pauritsch vorsichtig nach, nachdem die Verhandlung um die Mutter-Kind-Skulptur bei 160 Euro ins Stocken geraten ist. Zähneknirschend gibt der „Bares für Rares“-Verkäufer zu: „Nicht so wirklich.“ Dreht sich das Blatt für ihn noch zum Guten?

Tatsächlich gehen die Händler auf die geschätzte Expertise ein und machen einen großen Sprung auf zunächst 250 Euro. Am Ende bietet Wolfgang Pauritsch ganze 400 Euro und ist damit genau bei Colmar Schulte-Goltz' Schätzung. Der sympathische Honigverkäufer gibt sich zufrieden und stimmt dem Angebot zu. „Hat viel Spaß gemacht“, sagt er zum Abschluss.

„Wir drehen jetzt fast neun Jahre 'Bares für Rares' mit tausenden von Fällen, aber so etwas habe ich noch nie gesehen“, schwärmt der Händler von seinem Kauf, als Martin Holte mit einem Lächeln im Gesicht den Händlerraum verlässt.