Wer sich die „Bridgerton“-Kritiken durchliest, wird auf größtenteils anerkennende Rezensionen stoßen. Die Vorlage für die Netflix-Produktion liefern die acht historischen Liebesromane der Autorin Julia Quinn, die sich um die Familie „Bridgerton“ drehen. 

Shonda Rhimes (50) und Chris Van Dusen stehen als Produzenten und Drehbuchautoren hinter der Serie. Die beiden arbeiteten bereits zusammen zuvor an „Scandal“ und „Grey’s Anatomy“. „Bridgerton“ dreht sich um das Leben der zwei adeligen Familien „Bridgerton“ und „Featherington“. Zeitlich ist die Handlung 1813 in England angesetzt.  

„Bridgerton“-Kritiken loben Modernität der historischen Handlung

Trotzdem wirkt die Serie modern, was sich laut einer „Bridgerton“-Kritik der „Berliner Zeitung“ daran zeigt, dass „die meisten Adeligen eine dunklere Hautfarbe als ihre Bediensteten” haben“ und sich zudem in den weiblichen Charakteren „feministische Züge“ zeigen.  

Diese Diversität wird auch von der „Augsburger Allgemeinen“ und der „Süddeutschen Zeitung“ gelobt. Wie die „Berliner Zeitung“ und die SZ schreiben wird das historische Setting zudem durch das Einspielen aktueller Pop-Songs (unter anderem von Ariana Grande und Billie Eilish) modernisiert.  

Diese Modernität sorgt laut der „New York Times“ dafür, dass der Zuschauer daran erinnert wird, dass vielleicht bereits unsere „Ur-Ur-Ur-Großeltern“ mit ähnlichen Problemen wie wir heute zu kämpfen hatten.

Die Handlung wird von der Erzählstimme des „Mary Poppins“-Stars Julie Andrews (85) eingerahmt. Sie spricht „Lady Whistledown“, eine Klatschreporterin der damaligen Zeit, die die Geheimnisse und Skandale der angesehenen Familien aufdeckt.

„Bridgerton“-Kritiken sprechen von Bann, der einen in die Serie zieht

Die „Bridgerton“-Kritiken sind sich einig, dass dieses Element an „Gossip Girl“ erinnert – denn auch die Identität von „Lady Whistedown“ ist vorerst nicht bekannt. Auch die internationalen Kritiken sprechen sich für die Serie aus.  

So lobt eine Rezension von „npr“ den Sog der einzelnen Folgen, dem der Zuschauer sich nicht entziehen kann. Die Kritikerin vergleicht „Bridgerton“ mit einem Buch und jede Folge „sei wie ein Kapitel und man möchte immer noch ein Kapitel lesen, bevor man schlafen geht“.  

Die „New York Times“ greift zudem den Punkt der weiblichen Sexualität auf, mit der in der Serie offen umgegangen wird. Während Frauen damals im Dunkeln bezüglich dieser Thematik gehalten wurden, erforschen die weiblichen Figuren in „Bridgerton“ ihr eigenes Begehren.  

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Die „Bridgerton“-Stars Phoebe Dynevor und Regé-Jean Page

„Bridgerton“-Kritik: seicht und dennoch unterhaltsam

Zwar sprechen die „Bridgerton“-Kritiken auch die oft seichte Handlung an – dem Unterhaltungswert schadet diese jedoch nicht. Wie eine Kritik der „Augsburger Allgemeinen“ sagt, kann „man sich dem Sog der dreisten Unterhaltsamkeit nicht entziehen“. Auch eine Rezension von „The Guardian“ spricht von diesem unentrinnbaren Zug, der einen von Folge zu Folge zieht, bis der Zuschauer schließlich alle acht Folgen gesehen hat.  

Die „Bridgerton“-Schauspielerin Nicola Coughlan (34) wehrt sich zudem gegen Kritiker, die sich gegen Diversität in historischen Dramen aussprechen. Wisst ihr, manche Leute haben gesagt Diversität in historischen Dramen funktioniert nicht. 63 Millionen Haushalte waren aber anderer Meinung“, twitterte die Darstellerin und macht damit auf die hohen Streaming-Zahlen aufmerksam.  

„Bridgerton“ kann sich auch auf der Filmplattform „IMDb“ mit 7,4/10 Sternen durchsetzen. Ebenso verhält es sich auf der Website „Rotten Tomatoes“, wo die Show rund 7/10 Punkten in der Bewertung absahnen kann.  

Eine Reporterin von „npr“ fasst es in ihrer „Bridgerton“-Kritik gut zusammen: „Lasst uns gutes Fernsehen schätzen, das von einer Frau gemacht wurde, die gutes Fernsehen liebt und von Leuten geschrieben wurde, sie sich im Fernsehgeschäft auskennen.“ 

Eine zweite Staffel von „Bridgerton“ ist zwar noch nicht bestätigt worden, laut „Production Weekly“ soll jedoch schon im März 2021 neu gedreht werden.

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