Ab dem 14. November sucht Heidi Klum (46) bei „Queen of Drags“ nach DER Drag Queen Deutschlands. Die Show, in der neben Klum auch Bill Kaulitz (30) und Conchita Wurst (31) in der Jury sitzen, hat im Vorfeld viel Kritk aus der LGBT-Community bekommen. Wir haben uns mit „Queen of Drags“-Kandidatin Janisha Jones (26) darüber unterhalten. 

Hallo Janisha, wie war denn der erste Drehtag für dich?

Janisha Jones (26): Der erste Tag beim Dreh war sehr aufregend, ich komme ja aus Spanien, aus einem kleinen Dorf – ich habe mir selbst Deutsch beigebracht. Das war ein bisschen schwierig für mich. Ich hatte immer Angst, dass ich etwas Falsches sage oder so. Ein wenig ängstlich also.

Wie war denn die Zusammenarbeit mit den anderen Kandidatinnen? Wie habt ihr euch untereinander verstanden?

Sehr gut sogar. Ich kannte schon ein paar und mit den anderen haben wir uns sehr gut verstanden. Man hat gemerkt, dass wir uns eher unterstützen wollen und so die Community zeigen wollen anstatt den Wettbewerb so ernst zu nehmen.

Gab es in der Show dann trotzdem Streit?

Mit mir gab es keinen Streit. Ich bin sehr pazifistisch. Aber es gab zwischen den anderen schon Zickereien. Jetzt ist aber Gott sei Dank wieder alles gut.

Wie viel hattet ihr denn eigentlich mit Heidi Klum zu tun?

Mit Heidi hatten wir schon viel zu tun. Was ich davor gar nicht gedacht hätte. Ich fand Heidi auch wahnsinnig nett – sie ist eine echt tolle Frau. Sie war immer respektvoll und man merkte, dass sie unbedingt korrekt mit uns als Queens umgehen wollte. Man hat gespürt, dass ihr die richtige Behandlung der Kandidatinnen am Herzen liegt.

Könnte das auch an der vielen Kritik liegen, dass sie gar nicht die richtige Person für das Format ist? Wie stehst du dazu?

Das kann sein, gerade weil das ja auch so ein sensibles Thema ist. Sie ist aber definitiv die richtige Person für das Format. Sie ist eine der bekanntesten deutschen Frauen der Welt. Ohne Heidi würde das nicht funktionieren, das heißt: vielleicht schon, aber dann nur für die schwule Szene.

Mit Heidi haben wir auch einen Mainstream-Effekt, was extrem wichtig ist. Dass uns alle sehen und nicht nur die schwule Szene.

Warum findest du das so wichtig?

Es ist wichtig, dass die deutsche Drag-Szene ein Publikum bekommt. Dass die heterosexuellen Zuschauer die Drag-Kunst verstehen, dass sie sehen, dass wir keine Monster sind, oder Clowns, sondern Künstler.

Hast du da selbst negative Erfahrungen gemacht?

Ich nicht, aber ich habe viele Freunde, die auf der Straße beleidigt und sogar geschlagen wurden. Nur, weil andere Leute das nicht verstehen. Ich hoffe, dass die Show das ändert und Toleranz fördert.

Wie war die Akzeptanz in deiner Familie?

Meine Familie hat das toll gefunden, ich musste zwar erstmal erklären, was der Unterschied zwischen Drag, Travestie und Transsexualität ist, aber mittlerweile sind sie Fans.

Mein Vater hat sogar meine Schuhe angezogen und ist durch die Wohnung gelaufen. Mittlerweile kommen sie auch zu Shows, leider aber selten, denn sie wohnen noch in Spanien.

Wann hast du denn das erste Mal Drag gemacht?

Ich war bei einem Wettbewerb im Club Harry Klein und habe dort performt. Ich sah aus wie eine Ananas (lacht). Aber ich habe den Contest trotzdem gewonnen.

Hast du dir das Make-up selbst beigebracht?

Das habe ich mir tatsächlich selbst beigebracht, genau. Ich hatte kein Vorwissen, sonst hätte es wohl auch nicht so lange gedauert.

Du tanzt ja auch immer ziemlich krass. Wie kam es dazu?

Auch das habe ich mir selbst beigebracht. Ich wollte immer tanzen, seit ich ein kleines Kind war. Aber es kam nicht dazu, wir hatten nie so viel Geld. Deshalb konnte ich keine Kurse machen oder Ballett tanzen – aber es war immer klar: Ich will tanzen. Dann habe ich Drag gefunden und ich konnte es endlich.

Verletzt du dich bei deinen krassen Tanz-Moves nicht auch?

Nein, gar nicht. Wenn man es kann, dann geht das richtig (lacht).

Vielen Dank für das Gespräch!