- Das hatten sich die beiden wohl anders vorgestellt
- Mutter und Sohn bringen eine Modelleisenbahn mit
- Statt hohen Goldsummen gibt es viele Fragezeichen
Nikolai und Anna Lötzsch haben sich bei „Bares für Rares“ beworben, um eine Modelleisenbahn zu verkaufen. „Die Trennung von der Eisenbahn fällt mir nicht schwer, weil ich sie nie aufgebaut gesehen habe, ich habe keinen Bezug dazu“, heißt es von der Mutter, die mit ihrem Sohn aus Berlin angereist ist. Zu dem Zeitpunkt ahnt sie noch nicht, was kurz darauf passieren wird.
„Bares für Rares“-Horst Lichter: Ging dieser Spruch daneben?
„Sensationell, das finde ich ja super, dass der Nikolai seine Freundin mitbringt“, scherzt Horst Lichter (60), der der Mutter aus Berlin wohl ein Kompliment machen wollte.
Während Anna Lötzsch halbwegs über den Witz lachen kann und locker kontert „Wer kann, der kann“, bleibt ihr Sohn verwirrt zurück. „Neee, tatsächlich nur die Mutter“, will der Sechstklässler das Ganze klarstellen. Was für eine Verwirrung für die beiden „Bares für Rares“-Kandidaten direkt zu Beginn.
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Die Expertise läuft dann eindeutiger, aber auch enttäuschend ab. „Wir haben eine große Lok, wir haben eine Schlepptenderlok, wir haben Personenwagen, wir haben Unterwagons, wir haben Tankwagen, zum Teil noch die Originalverpackungen [...]“, zählt „Bares für Rares“-Experte Sven Deutschmanek (46) die umfangreiche Sammlung von Annas Vater auf.
„Der Gesamtzustand scheint ganz gut zu sein, aber 400 Euro sind zu viel“, heißt es von ihm weiter. Er gibt damit zu verstehen, dass die beiden ihren Wunschpreis in Höhe von 400 Euro wohl nicht im Händlerraum erhalten werden. „Ich würde das Konvolut wirklich nur mit 130 bis 160 Euro bewerten“, lautet seine realistischere Einschätzung.
Bei den „Bares für Rares“-Händlern läuft es für das Mutter-Sohn-Gespann, wie es der Experte befürchtete. Wolfgang Pauritsch (50), Elke Velten-Tönnies (69) und Julian Schmitz-Avila (36) bieten zwar für die Retro-Eisenbahn der Firma Piko aus dem Jahr 1959, doch das letzte Gebot von Elke beläuft sich lediglich auf 150 Euro.
Sie hat nicht einmal eine große Kundschaft, die sich für Modelleisenbahnen interessiert, doch wollte die Händlerin der Familie aus Berlin einen Zuschuss für ihre Reisepläne zum Jungfraujoch in der Schweiz ermöglichen.
Trotz anfänglicher Verwirrung und weniger Geld als erhofft, gehen Nikolai und Anna Lötzsch zufrieden aus der Trödelshow. „Wir haben einen schönen Tag gehabt, eine schöne Erfahrung und gehen jetzt mit Geld und ohne schwere Bahn nach Hause“, sagt die Bratschen-Spielerin abschließend mit 150 Euro in der Hand.