Könnt ihr euch Alison Arngrim (59) als „Laura Ingalls“ vorstellen? Fast wäre es dazu gekommen, denn ursprünglich bewarb sich die „Unsere kleine Farm“-Schauspielerin für diesen Part. Heute kennen wir sie allerdings als fiese „Nellie Oleson“, die auch abseits der Kamera oft von „Unseren kleinen Farm“-Fans gehasst wurde. 

„Promipool“: Hallo Ms. Arngrim. Sie - oder zumindest Ihre Figur bei „Unsere kleine Farm“ - wurden von den Fans ziemlich gehasst. Heute sind Sie richtig stolz darauf, aber gab es zu Beginn Momente, in denen Sie davon richtig geschockt waren? 

Alison Arngrim: Es hat sofort angefangen. Ich war zwölf und bin am nächsten Tag zur Schule gegangen und die Leute haben mich angeschrien. Ich war dann an Ostern auf einem Jahrmarkt und zwei kleine Mädchen haben mich getreten und zu Boden geschubst. Da habe ich den Eindruck bekommen, dass ich einen gewissen Einfluss auf die Menschen hatte. 

Zum Glück wusste ich als Kind einer Schauspielfamilie, was nur gespielt ist. Aber andere wussten das nicht. Und das hat mich überrascht. Ich weiß noch, dass ich erstmal davon geschockt war, was passiert ist. Aber noch während ich da auf dem Gehsteig gelegen habe und versucht habe, wieder aufzustehen, dachte ich: „Wow, sie haben es geglaubt! Etwas, was ich im Fernsehen gemacht habe, hat sie so wütend gemacht!“ 

Gab es solche Momente auch später noch? 

Vor ein paar Jahren kam eine Frau auf mich zu. Ich war bei einer Autogrammstunde und diese erwachsene Frau kam rein, kam zu meinem Tisch, hat mich angeschaut und gesagt: „Ich vergebe dir.“ Dann ist sie wieder gegangen, ohne noch ein Wort zu sagen. Mein Mann hat sich vor Lachen gar nicht mehr eingekriegt. 

Wenn man mal darüber nachdenkt, sagen Schauspieler immer: „Ich will nicht, dass mir jeder sagt, was für eine tolle Performance es war. Ich will, dass die Leute glauben, dass es echt war.“ Naja, anscheinend habe ich das geschafft. Anscheinend habe ich das hingekriegt, weil die Leute mich hassen. 

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Melissa Gilbert und Alison Arngrim in „Unsere kleine Farm“

Ursprünglich haben Sie für die Rolle der „Laura“ vorgesprochen. Was wäre passiert, wenn Sie die Rolle bekommen hätten? 

Ich hätte sie nicht gemocht. Ich wäre wirklich unglücklich gewesen. Als ich für den Part von „Laura“ vorgesprochen habe, habe ich schon gewusst, dass ich nicht die Richtige dafür bin. Sie war ein Mädchen vom Land, von einer Farm und einfach liebenswert.  

Und dann durfte ich für die andere Rolle vorsprechen und das Mädchen war einfach schrecklich. Sie war überhaupt nicht nett. Was ich toll fand, war, dass es eine Rolle war, über die Erwachsene sprechen. Eine Rolle, in die man richtig eintauchen kann, ein Bösewicht, der kompliziert und spannend ist und ganz viele verrückte Sachen macht. Und mit zwölf Jahren durfte ich so eine Rolle spielen. Ich war sehr glücklich. Ich habe mich gefreut, weil es viel interessanter war, als nur das nette Mädchen zu spielen. Und sie war lustig. 

Heute spielen Sie immer noch oft böse Rollen. Suchen Sie sich diese Parts aus oder werden Ihnen hauptsächlich diese Rollen angeboten? 

Tatsächlich gab es eine Freundin, die jemanden brauchte, um die böse Chefin einer Hauptfigur zu spielen. Die Chefin ist einfach fürchterlich und macht ihr das Leben zur Hölle. Sie hat mir dann erzählt, dass sie noch niemanden für die Rolle gefunden hat und meinte, dass sie mich gefragt hätte, aber Angst hatte, dass ich sauer sein könnte. Nein, es klang doch nach einer richtig guten Rolle! Ich habe irgendwann solche Anrufe bekommen und die Leute haben sich dabei immer entschuldigt. Aber ich habe auch schon nette, liebenswerte Figuren gespielt. 

Vielen Dank für das Gespräch! 

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