• Nina Moghaddam und Elmira Rafizadeh sind iranische Aktivistinnen
  • Sie machen auf die dortige Revolution aufmerksam
  • Im Video haben wir für euch das exklusive Interview

Am 27. November organisierte die Schauspielerin Elmira Rafizadeh (41) mit Moderatorin Nina Moghaddam (41) einen Flohmarkt der etwas anderen Art. Shopaholics hatten die Möglichkeit, die Second Hand-Klamotten ihrer Lieblings-Influencerinnen zu kaufen.

Nina Moghaddams und Elmira Rafizadehs Kampf um Menschenrechte

Doch Nina Moghaddams und Elmira Rafizadehs Event hatte einen weiteren Anlass: Die iranisch-stämmigen Aktivistinnen wollten mit dieser Aktion auf die Revolution im Iran aufmerksam machen. In einem exklusiven Interview mit Promipool in unserem Video erzählen sie von ihren Erfahrungen.

Die schöne TV-Moderatorin Nina erklärt, inwiefern Aktivismus und Mode zusammenhängen: „Das Tolle ist, man kann eben mit Mode ein Statement setzen.“ Die Stars erläutern uns zudem ihre Rolle in der Revolution.

Wir sehen uns als Verstärker, um den Menschen im Iran zu helfen. Frauen vor allem, Kindern. Und allen, die eben keine Stimme haben“, erklärt Elmira.

Wir müssen dafür noch viel, viel mehr Awareness schaffen. Und das Thema grundsätzlich auch weiterhin […] auch in der deutschen Community vor allem weiter präsent halten und für Aufklärung sorgen, für Solidarität sorgen, für Mobilität sorgen“, setzt sie fort.

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Social Media sei dabei „die stärkste Waffe“, über die sie die Informationen weiterleiten. Doch es gibt auch Probleme: „Natürlich gibt es sehr, sehr viele, die versuchen, Zwiespalt zu sähen zwischen uns [Iranern und Iranerinnen]. Man darf dem gar nicht so viel Energie geben und sollte sich immer auf das Gute konzentrieren. Das ist der Weg“, ergänzt Nina.

Sind sie aufgrund ihres Aktivismus vorsichtiger geworden? Die Moderatorin gibt zu: „Ich merke schon, ich bin vorsichtiger geworden. Ich hab jetzt im Ausland gedreht und hab bewusst entschieden, nicht zu sagen, wo ich ganz genau bin. […] Früher hätte ich das vielleicht gar nicht so krass entschieden.“

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Nina Moghaddam und Elmira Rafizadeh auf einem Event

Die Bilder aus dem Iran gehen den beiden stark auf die Psyche: „Fast jeden Abend geh ich ins Bett und […] wenn ich die ganzen Nachrichten anschaue und poste und Nachrichten einordne […]. Und das wird so viel und ich denke mir: ‚Komm, jetzt leg dich hin und schlaf'. Aber ich kann das gar nicht, weil ich denke ‚Ich liege hier in meinem Bettchen, im Warmen. Ich muss keine Angst haben heute Nacht, dass irgendjemand kommt und mich mitnimmt'.“

Sie setzt fort: „Und in diesem Moment ist mir immer klar, wie viele Menschen in den Gefängnissen im Iran jetzt gerade sitzen, misshandelt, vergewaltigt werden.“

So können wir in Deutschland helfen

Die Motivation, zu helfen, gebe natürlich auch den Iraner*innen Kraft, die immer wieder davon im Internet erfahren – wenn der Zugang dazu nicht gerade blockiert wird. Deshalb erklären Elmira und Nina, wie wir in Deutschland helfen können.

Die können alles verlieren und das Wichtigste, nämlich ihr Leben. Die bringen sich, ihre Familien in Gefahr. Und trotzdem gehen sie raus, zeigen ihre Gesichter, zeigen ihre Stimmen. Das mindeste, was wir hier machen können, ist auch unsere Gesichter zu zeigen und unsere Stimmen zu erheben, um sie zu unterstützen“, sagt Nina mit fester Stimme.

Elmira Rafizadeh ergänzt ambitioniert: „[…] Aber selbstverständlich auch Petitionen unterschreiben, zu Demonstrationen gehen, Abgeordnete anschreiben. Man kann sogar Chefredakteur*innen von Zeitungen anschreiben.“

Nina Moghaddam erzählt uns hoffnungsvoll, wie sie die Freiheit des Irans zelebrieren wird: „Unser iranisches Neujahrsfest zu feiern in einem freien Iran. Auf der Straße tanzen, mit Musik und alle frei. Das ist der Traum.“