Durch die Jahre mit Bushido

Bushido fing Mitte der 2000er Jahre an, als Rapper Karriere zu machen. Seither hat er sich beruflich wie privat weiterentwickelt. Wir führen euch durch die Jahre mit Bushido.

Anis Mohamed Youssef Ferchichi wurde am 28. September 1978 in Bonn geboren, wuchs aber in Berlin auf. Dort besuchte er zwei Gymnasien, allerdings nur bis zur elften Klasse: Er soll wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und Sachbeschädigung verurteilt worden sein und hätte als Konsequenz daraus die Wahl zwischen Jugendgefängnis und einer staatlich geförderten Ausbildung gehabt.

Bushido fing eine Ausbildung zum Maler und Lackierer an. In dieser Zeit lernte er Rapper Fler kennen und die beiden entschieden sich für eine Zusammenarbeit. Zunächst machte er gemeinsame Sache mit Aggro Berlin. Den großen Durchbruch als Solokünstler feierte Bushido dann 2003 mit seinem Album „Vom Bordstein bis zur Skyline“.

Bis 2008 veröffentlichte der Rapper fünf Studioalben und etablierte sich als feste Größe in der Szene. Im selben Jahr veröffentlichte Bushido seine Autobiografie „Zeiten ändern dich“, die daraufhin von Bernd Eichinger verfilmt und 2010 in die Kinos kam.

Bis in die 2010er Jahre gewann der Rapper unzählige Musikpreise, darunter einige Echos, den MTV Music Award, den Bravo Otto oder den Comet. Bushido erhielt über die Jahre fünf Echos. Musikalisch ging es in Turbogeschwindigkeit für ihn weiter: Zwischen 2011 und 2015 veröffentlichte Bushido vier weitere Alben – Zusammenarbeiten mit anderen Künstlern nicht inbegriffen! Doch der Musiker wäre nicht umsonst als Rüppel-Rapper bekannt, wenn er nicht auch regelmäßig für Aufsehen sorgen würde...

So sorgt Bushido nicht nur mit seinen Songtexten für Furore, sondern auch mit seinen öffentlichen Auseinandersetzungen mit zerstrittenen Künstlern wie Fler, Sido, Kay One und Co., die teils bis heute andauern. Auch wegen seines langen Strafregisters gilt Bushido als umstritten. Ab den 2000er Jahren musste der Rapper sich unter anderem wegen Körperverletzung, Beleidigung, Urheberrechtsverletzung, Steuerhinterziehung usw. vor Gericht verantworten.

Den größten Skandal in seiner bis dahin laufenden Karriere ereignete sich bei der Bambi-Verleihung 2011. In dem Jahr erhielt er die Auszeichnung in der Kategorie Vorbild für Integration. Für viele andere Künstler war das eine Zumutung. Schließlich wurde der Rapper immer wieder für seine frauen- und schwulenfeindlichen Texte kritisiert. Wenige Tage nach der Verleihung gab Künstler Heino seinen 1990 gewonnen Award zurück und sagte: „Ich bin zutiefst empört, dass man einem gewalttätigen Kriminellen wie Bushido den Bambi verleiht. Mit diesem Mann möchte ich nicht auf eine Stufe gestellt werden.“ Auch Peter Maffay beendete daraufhin seine damalige Zusammenarbeit mit Sido und Bushido.

Nichtsdestotrotz machte der Rapper weiter und veröffentlichte 2017 das Album „Black Friday“, nur ein Jahr später folgte „Mythos“. Privat ging es für den Rapper eher drunter und drüber...

Im März 2018 erklärte Bushido via Facebook, dass er sich vom Abou-Chaker-Clan gelöst habe. Ihm wurde zehn Jahre zuvor das erste Mal eine Verbindung mit der Familie nachgesagt. Jahrelang stand Bushido in engem Kontakt und soll auch in Geschäfte des Clans verstrickt gewesen sein. Seit 2018 möchte der Rapper aber nichts mehr damit am Hut haben.

In einem Prozess stand Bushido daher zur Abwechslung auf der Klägerseite. Vor dem Berliner Landesgericht wurde der Streit zwischen Bushido und Arafat Abou-Chaker seit mehreren Jahren verhandelt. Gegen Arafat Abou-Chaker, den Ex-Geschäftspartner von Rapper Bushido, und drei von Arafats Brüdern wurde Anklage unter anderem wegen Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, Nötigung, gefährliche Körperverletzung, Beleidigung und Untreue erhoben. Anfang 2024 dann der Freispruch für Arafat Abou-Chaker. Er muss nur eine Geldstrafe für die Mitschnitte zwischen ihm und Bushido auf einem Handy zahlen.