Mit großen Erwartungen ist RTL in eine neue Ära von „Denn sie wissen nicht, was passiert“ gestartet – doch der Neustart ohne Thomas Gottschalk, Barbara Schöneberger und Günther Jauch wurde zum Fehlversuch. Statt des eingespielten Moderationstrios führen nun Entertainer Giovanni Zarrella, Moderatorin Jana Ina Zarrella, die Magier Ehrlich Brothers und Showstar Michelle Hunziker durch den Abend. Trotz des prominenten Line-ups blieb die Resonanz im Publikum deutlich hinter früheren Ausgaben zurück. Vor allem im Vergleich zur emotional aufgeladenen Abschiedssendung von Gottschalk zeigt sich, wie schwer sich das Format mit der neuen Besetzung tut.

Neuer Cast mit Giovanni und Jana Ina Zarrella

Mit dem Ausstieg von TV-Legende Thomas Gottschalk stellte RTL das Konzept personell komplett um. Giovanni und Jana Ina Zarrella sollten als Ehepaar für frische Dynamik sorgen, unterstützt von den Ehrlich Brothers, die sonst mit großen Illusionsshows auf Tour sind, sowie Michelle Hunziker, die seit Jahren als vielseitige Entertainerin im deutschen und italienischen Fernsehen präsent ist. Optisch setzte die Runde auf klassische Samstagabend-Unterhaltung: elegante Outfits, viel Bühnenlicht, große Spiele. Inhaltlich blieb das Grundprinzip erhalten – Promis müssen sich in Spielen beweisen, ohne zu wissen, was sie erwartet. Doch die vertraute Chemie des früheren Trios ließ sich offenbar nicht einfach ersetzen.

Schwache Resonanz in der werberelevanten Zielgruppe

Besonders deutlich zeigte sich der Fehlstart in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Laut „Quotenmeter“ erreichte die Show in diesem Segment nur einen einstelligen Marktanteil und blieb damit weit hinter den Werten zurück, die mit Gottschalk, Schöneberger und Jauch üblich waren. Nur 0,25 Millionen sahen sich am Samstag die Show, was einen Martkanteil von 8,1 Prozent ausmachte.

Zum Vergleich: Der Abschiedsabend der alten Besetzung hatte noch einen deutlich höheren Marktanteil, 16,7 Prozent, erzielt und damit die Stärke des Formats unterstrichen. Nun liegt „Denn sie wissen nicht, was passiert“ hinter Konkurrenzangeboten von ProSieben und dem Ersten – ein ungewöhnliches Bild für eine große RTL-Show am Samstagabend, die jahrelang als sichere Bank im Programmplan galt.

Gesamtpublikum wendet sich von RTL-Show ab

Auch beim Gesamtpublikum konnte die Neuauflage nicht überzeugen. Es schalteten nur gut eine Million Menschen ein – zu wenig für ein Format, das traditionell auf breite Familienunterhaltung setzt. Während der Abschied von Gottschalk in der Vorwoche noch viele Fans vor den Bildschirm gezogen hatte, fiel die erste Ausgabe mit dem neuen Ensemble deutlich ab. Besonders schmerzhaft für RTL: Andere Sender konnten zur gleichen Zeit mehr Zuschauerinnen und Zuschauer binden. Für eine Show, die auf große Studiobühne, prominente Namen und aufwendige Spiele setzt, ist diese Entwicklung ein Warnsignal, das die Programmplaner ernst nehmen dürften.

Harte Kritik an neuem Promi-Ensemble auf X

In den sozialen Netzwerken fiel das Urteil vieler Nutzerinnen und Nutzer deutlich aus. Auf X richtete sich der Frust vor allem gegen das neue Team. „Das Witzige und Besondere an der Show war, dass zwei schlagfertige ältere Moderationsgiganten und eine schlagfertige Dame Spiele unter ihrem Niveau spielen. Jetzt spielen ein paar Niveaulose Spiele auf ihrem Niveau und das ist nur furchtbar“, so ein Kommentar, den „t-online.de“ zitiert. Eine andere Stimme urteilte, es sei „erschreckend“, was passiere, wenn „drei intelligente, eloquente, witzige Menschen durch überbezahlte Möchtegerns ersetzt“ würden. Eine weitere Person prophezeite sogar das baldige Aus der Show. Ob RTL auf diese Kritik reagiert, ist noch offen.