Moderator Günther Jauch hat in Oliver Pochers „Abrechnung des Jahres“ offen über den Abschied von Showlegende Thomas Gottschalk gesprochen. Im Berliner Admiralspalast erinnerte sich der „Wer wird Millionär?“-Star an die letzte Samstagabend-Show „Denn sie wissen nicht, was passiert“, in der Gottschalk vorerst zum letzten Mal vor großem Publikum auftrat.

Oliver Pocher holt Günther Jauch für Jahresabrechnung

Gemeinsam mit Oliver Pocher blickte Günther Jauch auf das Fernsehjahr zurück, sprachen über Skandale, emotionale Momente und persönliche Begegnungen. Im Mittelpunkt stand dabei auch der Rückzug von Thomas Gottschalk, der sich nach seiner Krebsdiagnose auf seine Gesundheit konzentrieren will.

„Der Einzige, der locker war“: Jauch über Gottschalks letzte Show

Wie „Bild“ berichtet, sprach Pocher den TV-Abschied von Gottschalk an und wollte einen Einblick von Günther Jauch. Der Moderator erinnerte sich an die angespannte Stimmung vor der Live-Sendung: Viele hätten „ganz schön gezittert“, ob man die Show wirklich live senden oder doch aufzeichnen solle. „Der Einzige, der das ziemlich locker genommen hat, das war Thomas an dem Abend“, so Jauch.

Während Kollegen und Produktion sorgenvoll auf den Ablauf schauten, stand Gottschalk noch einmal im Rampenlicht – und führte souverän durch den Abend, obwohl die gesundheitliche Belastung im Hintergrund allgegenwärtig war.

Wie ernst ist Gottschalks Rückzug aus dem Fernsehen?

Pocher wollte zudem von Jauch wissen, ob dieser wirklich glaube, dass es Gottschalks letzter Samstagabend-Auftritt gewesen sei. Jauch antwortete vorsichtig: „Das sollte man ihm nie so ganz abnehmen“, machte aber zugleich klar, dass sein Kollege derzeit ernsthaft den Wunsch verspüre, sich zurückzuziehen.

Angesichts der Krebserkrankung sei dieser Schritt absolut nachvollziehbar. Viele Menschen könnten kaum ermessen, „was so eine Krankheit für einen bedeutet, was auch die Ungewissheit bedeutet, wie das Ganze ausgeht und wie die nächsten Untersuchungen sind“. Jauch betonte, in fast jeder Familie gebe es Berührungspunkte mit Krebs – nun habe es auch „das ewige Glückskind des deutschen Fernsehens“ getroffen.

Jauch verurteilt Häme nach Bambi- und Romy-Auftritten

Besonders deutlich wurde Jauch, als es um die Kritik an Gottschalks Auftritten bei der Bambi- und der Romy-Verleihung ging. Dort wirkte der 75-Jährige fahrig, in sozialen Netzwerken brach daraufhin ein Shitstorm los. „Das ist typisch deutsch, dass die Leute teilweise einfach auch hochgeschossen werden sollen, damit sie dann ein schöneres Ziel abgeben, um sie dann niederzuschreiben oder niederzumachen“, erklärte Jauch.

Die sozialen Medien würden diese Dynamik zusätzlich anheizen. Verstörend findet er vor allem, dass die Häme selbst dann nicht abreiße, wenn klar sei, wie ernst die Erkrankung sei. „Wenn ich so jemanden zu Hause hätte, würde ich mit so einem Menschen nicht viel zu tun haben wollen“, stellte Jauch klar und setzte damit ein deutliches Zeichen für mehr Mitgefühl.