• Maren Kroymann brach in ihrer Jugend Tabus
  • Sie outete sich
  • Und hatte mit Konsequenzen zu kämpfen

Maren Kroymann ist seit Jahrzehnten fester Bestandteil der deutschen Entertainment-Branche. In ihrer Jugend brach sie alle Tabus.

Krasse Veränderung:

Maren Kroymann: "Ich durfte Rollen nicht mehr spielen"

Als Schauspielerin, Kabarettistin und Sängerin ist Maren Kroymann ein wahres Multitalent. Doch auch Mut scheint zu ihren stärksten Charaktereigenschaften zu gehören, denn vor über 30 Jahren outete sich die Blondine als lesbisch.

In einem Interview mit "Bild" spricht sie darüber: "Als ich mich geoutet habe, wusste ich ja, dass es mir passieren könnte, weniger zu tun zu haben. Aber das habe ich in Kauf genommen." Doch diese Entscheidungen hatte auch Konsequenzen für die Schauspielerin.

"Ich durfte damals sicher bestimmte Rollen plötzlich nicht mehr spielen. Aber im Rückblick beklage ich mich nicht, denn ich habe mich ja sehenden Auges in diese Situation begeben. Als dieser späte Karriereschub dann kam, war ich umso glücklicher, weil ich ihn nicht erwartet hatte", erzählt sie.

Insbesondere in der damaligen Zeit galt ein Coming-out als Skandal. Nicht viele waren bereit, ihre Karriere dafür zu riskieren: "Als ich mich vor 30 Jahren geoutet habe, gab es viel weniger Frauen, die zu sich standen. Mir fällt in der Branche eigentlich nur die wunderbare, tapfere Hella von Sinnen ein."

Auch sie haben sich geoutet:

Tatsächlich bestand ein großer Unterschied darin, ob sich eine Frau oder ein Mann outete. "Männer waren immer wichtiger – in allen Branchen. Deshalb war es vermutlich insgesamt auch sichtbarer, wenn Männer sich outeten [...] deshalb haben die Männer sicher mehr für ihre Rechte gekämpft."

Mit der Zeit schlossen sich LGBTQ*-Menschen zu einer Gemeinschaft zusammen: "Irgendwann, erst viel später, wurden wir eine Community, was gut ist, weil wir uns gegenseitig unterstützen können. Aber uns Lesben musste vermutlich erst mit einzelnen, sichtbaren Vorbildern nachgeholfen werden."

"Ich hoffe, dass ich auch etwas dazu beigetragen habe, dass sich die Gesellschaft ein wenig verändert hat", sagt Maren Kroymann rückblickend.