Auch etwa ein Jahr nach Beginn der Pandemie ist Corona noch das Thema Nummer eins. Schlagerstar Beatrice Egli (32) muss sich ebenfalls den Gegebenheiten anpassen. Sie spielt am 20. Februar ein Wohnzimmer-Konzert für ihre Fans. 

Im Interview spricht Beatrice über das ungewohnte Konzert und reagiert auch auf das Video von Marlene Lufen zu Corona, das kürzlich viral ging. 

„Promipool“: Hallo Beatrice, wie sehr freust du dich schon auf dein Wohnzimmer-Konzert? 

Beatrice Egli: Das ist mein Highlight für das Jahr 2021, denn es ist mein erstes Konzert nach sehr langer Zeit. Mir fehlen natürlich die Reaktionen und wie sich Applaus anhört, weiß ich danach auch nicht mehr. Aber ich freue mich über das Gefühl, zu wissen, ich darf in den Wohnzimmern von ganz vielen Menschen sein und Musik machen, Freude und Ablenkung nach Hause bringen. Und Party machen, auch wenn nur Zuhause. 

Wirst du trotzdem die Reaktionen der Zuschauer mitbekommen? 

Ja, es gibt natürlich die Möglichkeit, dass ich nachher Bilder und Videos bekomme. Wir werden auch Zuschaltungen haben, aber natürlich ist das Gefühl ein anderes. Das kann man nicht vergleichen, aber es ist im Vergleich zu dem, was ich jetzt mehrere Monate hatte, immer noch ein riesen Highlight. Es fühlt sich an, als würde mir jemand sagen: Du hast einen Urlaub gewonnen und kannst einmal um die Welt fliegen. 

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Beatrice Egli musste sich im letzten Jahr eine Auszeit nehmen

Sind weitere Wohnzimmer-Konzerte geplant? 

Nein, das bleibt erstmal eine einmalige Sache. Wir hoffen, dass man im Herbst auf große Tournee gehen kann. Zurzeit gibt es keine andere Möglichkeit als zu planen, sonst kann man nichts mehr umsetzen. Wenn die Tour wieder verschoben wird, dann wird es so sein, aber erstmal gehen wir davon aus, dass wir im Herbst auf Tour gehen.

Spielst du das Wohnzimmer-Konzert alleine, oder sind auch Gast-Stars dabei? 

Ich bin alleine da mit meiner Band. Wir sind alle zusammen in einer Quarantäne eingeschlossen, wie beim Fußball. 

Wie geht es dir in dieser Corona-Situation? 

Ich bin sehr dankbar, dass ich immer wieder in die Musik abtauchen kann. Ich habe letztes Jahr mein erstes Schweizer Album rausgebracht, ich habe ein Best-of rausgebracht mit viel neuer Musik. Ich habe auf Französisch gesungen, auf Italienisch, auf Schwiizerdütsch und auf Hochdeutsch. Das hätte ich, glaube ich, alles nicht gemacht, hätte ich nicht so viel Zeit gehabt. Daher war es für mich positiv. Ich habe etwas daraus gemacht und werde auch immer wieder auf neue Ideen gekommen. 

Kommt nach so vielen verschiedenen Sprachen auch mal ein Song auf Englisch? 

Es gibt eine Sprache, die mich bis heute nicht reizt, und das ist Englisch. Ich fühle mich in dieser Sprache einfach ganz fremd. Das war immer so und das hat sich auch noch nicht geändert. 

Was sagst du zum Video von Marlene Lufen, in der sie sich kritisch über die Lockdown-Situation äußert? 

Ich habe es nicht als Kritik gesehen, sondern ich habe es als das unterstützt, wie ich es empfand: Nämlich die Stimme und die Öffentlichkeit für vor allem Kinder und Menschen zu nutzen, die eben nicht so eine Reichweite haben und die vielleicht auch sehr gerne vergessen werden. Das heißt nicht, dass das, was entschieden wird, alles falsch ist oder infrage gestellt wird. Aber man muss ihnen auch eine Stimme geben und sie mit einbeziehen in die weiteren Bedenken, wie es weitergehen soll. Ich finde, sie hat auf eine hervorragende emotionale Art und Weise ohne Anklagen darauf aufmerksam gemacht. 

Möchtest du dich für dieses Thema selbst weiter stark machen? 

Ich versuche immer wieder, meine Reichweite genau für solche Sachen zu nutzen. Der Gedanke daran, dass ganz viele Kinder zuhause geschlagen werden und niemand das mitkriegt, weil genau da, wo sie es normalerweise mitkriegen und geholfen werden kann, die Kinder nicht da sind - das zerreißt mir das Herz. Ich finde, das ist wirklich ein Geschenk, dass ich so eine Reichweite habe, und somit helfen kann, dem eine Stimme zu geben. Das werde ich immer wieder für solche Themen nutzen. 

Welche anderen Themen liegen dir da auch am Herzen? 

Ich bin sehr stark für insieme, das ist eine Organisation für behinderte Menschen, die eben auch gerade ein großes Thema sind. Den behinderten Kindern auch ein Leben zu schaffen, dass sie selbstständig werden, die Möglichkeit zur Ausbildung, die Möglichkeit, dass sie auch in die Gesellschaft integriert werden - das ist ein Thema, das mich sehr stark beschäftigt. Dazu kommt noch, dass ich in Südafrika eine Schule unterstütze, um eben auch da die Bildung zu unterstützen. Denn Kinder sind für mich ein wichtiges Thema, aber auch Frauen. Wir Frauen haben eine ganz spezielle Bindung untereinander. 

Vielen Dank für das Gespräch!