Die Nobelpreisverleihung in Stockholm ist für die schwedische Königsfamilie einer der formellsten Termine des Jahres – mit strenger Abendgarderobe, Diadem und Schärpe. In diesem Jahr rückt jedoch ein Detail besonders in den Fokus: Kronprinzessin Victoria erscheint in einem Kleid, das royale Tradition, Familiengeschichte und moderne Interpretation verbindet. Während König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia die Delegation anführen, strahlt die Thronfolgerin in einer Robe, die einst ihre Mutter trug – und damit eine stille Hommage an vergangene Zeiten setzt.

Givenchy-Kleid lässt Victoria strahlen

Victorias Auftritt in der Stockholmer Konzerthalle weicht deutlich von der sonst so konservativen royalen Kleiderordnung ab. Die weiße Robe mit asymmetrischem Ausschnitt und schwarzer Paspelierung legt die Schultern der 48-Jährigen frei, nur von Schärpe und Schmuck akzentuiert. Besonders ihre definierten Oberarme kommen so zur Geltung – ein Anblick, der bei einem so formellen Anlass lange als Tabu galt. Laut „Hello!“ gilt bei royalen Abendauftritten traditionell die Regel, Schultern zu bedecken und auf allzu auffällige Schnitte zu verzichten. Dass Victoria dennoch zu diesem Modell greift, wirkt wie ein bewusstes Zeichen dafür, dass auch in Königshäusern ein moderneres Verständnis von Eleganz Einzug hält.

Königin Silvia trug das Kleid bereits 1994

Die wahre Bedeutung des Kleides erschließt sich erst mit dem Blick in die Vergangenheit. Dieselbe Robe trug Königin Silvia bereits 1994 bei der Nobelpreisverleihung, als sie neben Prinzessin Lilian und König Carl XVI. Gustaf Platz nahm. Entworfen wurde das Kleid von Designer Jacques Zehnder, gefertigt aus kostbarem Zibeline – einem failleähnlichen, dicht gewebten Stoff aus feinem Tierhaar, der heute kaum noch produziert wird. Die aufwendige Verarbeitung macht das Material extrem selten und teuer. Genau das könnte der Grund sein, weshalb Silvia das Kleid über mehr als drei Jahrzehnte hinweg sorgfältig aufbewahrt hat – bis es nun ein zweites Mal bei diesem prestigeträchtigen Anlass erscheint.

Baden-Fringe-Diadem und nachhaltige Modebotschaft

Zu der historischen Robe kombiniert Kronprinzessin Victoria das diamantbesetzte Baden-Fringe-Diadem, das bis ins späte 19. Jahrhundert zurückreicht. Die Kombination aus traditionsreichem Schmuck und Vintage-Kleid passt perfekt zur nachhaltigen Modehaltung der schwedischen Royals. Laut „Hello!“ setzten mehrere Familienmitglieder bei der diesjährigen Preisverleihung auf bereits bekannte Roben, anstatt neue Kreationen anfertigen zu lassen.