Was als neues Familienkapitel für Thronfolger Prinz William (43) und Prinzessin Kate (43) gedacht war, sorgt in Windsor für heftige Diskussionen. Die fünfköpfige Familie ist in die historische Forest Lodge im Great Windsor Park westlich von London eingezogen – ein 328 Jahre altes, denkmalgeschütztes Herrenhaus mit acht Schlafzimmern, Ballsaal, Tennisplatz und Marmorkaminen. Doch mit dem Umzug kamen drastische Sicherheitsmaßnahmen: Ein großflächiger Sperrbereich, Zäune und Kameras schneiden Teile des beliebten Parks ab. Viele Nachbarn, die das Gelände seit Jahrzehnten zur Erholung nutzen, fühlen sich vor den Kopf gestoßen, wie britische Medien berichtet.

Forest Lodge wird zum Hochsicherheitsbereich

Rund um die Forest Lodge wurde ein mehrere Kilometer langer Sicherheitskorridor eingerichtet, der den Windsor Great Park teilt. Zäune mit „Zutritt verboten“-Schildern und ein engmaschiges Netz an Überwachungskameras markieren nun die neue Grenze, wie Daily Mail meldet. Wer die Sperrzone unbefugt betritt, begeht keine einfache Ordnungswidrigkeit mehr, sondern eine Straftat. Die Polizei darf in solchen Fällen sofort festnehmen. Für viele Anwohner ist das ein radikaler Wandel: Wege, die früher selbstverständlich genutzt wurden, enden nun an verschlossenen Toren – und das ausgerechnet dort, wo die Royals ihren dauerhaften Lebensmittelpunkt aufbauen wollen.

Anwohner fühlen sich übergangen

Die Reaktionen der Menschen vor Ort fallen deutlich aus. Ein Hundebesitzer klagt, er sei „enttäuscht“ über die neuen Beschränkungen, wie Daily Mail berichtet. Zwar werde auf andere Parkzugänge verwiesen, „aber das geht nicht, weil man dort nirgendwo parken kann“. Ein weiterer Anrainer spricht von „exzessiven“ Sicherheitsvorkehrungen. Besonders hart trifft es jene, die bislang eine Gebühr von rund 60 Pfund im Jahr zahlten, um Zugang zu exklusiveren Parkbereichen im Umkreis von einer Meile zu erhalten. Ihre Pässe sind in der neu definierten Sperrzone faktisch wertlos geworden. Viele hätten sich zumindest eine kleine Geste des Entgegenkommens gewünscht.

Geschlossene Straße erzürnt Nachbarschaft

Zusätzlich zu den Zäunen sorgt die dauerhafte Schließung einer praktischen Verbindungsstraße für Frust. Anwohner müssen nun teils kilometerlange Umwege in Kauf nehmen, um ihre gewohnten Ziele zu erreichen. Das Schweigen des Palastes verschärft die Stimmung. „Es gab null Bemühungen, auf die Nachbarschaft zuzugehen oder die Wogen zu glätten“, schildert ein Nachbar. Ein anderer formuliert es sarkastisch: „Es wäre anständig gewesen, wenigstens eine Flasche Wein oder ähnliches zu schicken, um sich zu entschuldigen.“ Viele hatten gehofft, dass die royale Nachbarschaft auch Nähe und Dialog bedeutet – stattdessen dominiert nun das Gefühl von Distanz.

Gesetzliche Sperrzone und politische Rückendeckung

Rechtlich sind die Maßnahmen klar abgesichert. Das britische Innenministerium erklärte das Gebiet um die Forest Lodge im Herbst auf Basis des Serious Organised Crime and Police Act 2005 zur offiziellen Sperrzone, wie Daily Mail berichtet. Damit wurde das unbefugte Betreten zu einer Straftat hochgestuft, die unmittelbare Festnahmen ermöglicht. Der Palast selbst spricht trotz der lauten Kritik von nur „minimalen“ Beschwerden. Unterstützung erhalten Prinz William und Prinzessin Kate von Jack Rankin, dem konservativen Abgeordneten für Windsor. „Unsere besondere Verbindung zu den Royals bringt Störungen und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen mit sich. Wir verstehen das und wissen, warum der Prinz Privatsphäre für seine junge Familie braucht“, so Rankin laut Daily Mail.