• „The Crown“ brachte so manches Familiengeheimnis der Royals hervor
  • Darunter auch die zwei Cousinnen der Queen
  • Diese verbrachten ihr Leben in einer psychiatrischen Einrichtung

In der Serie „The Crown“ geht es um das britische Königshaus – mal werden wahre Ereignisse gezeigt, mal sind sie frei erfunden. Besonders die vierte Staffel der Netflix-Produktion beschäftigt sich mit einigen kontroversen Themen, die vor allem auch mit der Beziehung von Prinz Charles und Lady Diana (†36) zusammenhängen. Dabei sorgt aber eine bestimmte Szene aus Folge sieben für Aufsehen.

Sie haben den Royals entsagt:

Die vergessenen Cousinen der Queen

Prinzessin Margaret, in der Serie gespielt von Helena Bonham Carter, konfrontiert ihre Mutter Queen Mum (Marion Bailey): „Es ist böse und kaltherzig und es ist grausam und entspricht voll und ganz der Rücksichtslosigkeit, die ich selbst in dieser Familie erfahren habe.“ Sie bezieht sich dabei auf ihre Cousinen Nerissa und Katherine Bowes-Lyon, die ihr Leben in der Psychiatrie verbracht haben.

Auch wenn sich bei „The Crown“ Fakt und Fiktion gerne mal vermischen, die Cousinen gab es tatsächlich. Nerissa und Katherine wurden als Töchter des Bruders von Queen Mum, John Herbert Bowes-Lyon, 1919 und 1928 geboren. Schon früh machte sich bei den Schwestern eine Lernbehinderung bemerkbar und auch geistig sollen sie nicht ihrem Alter entsprechend entwickelt gewesen sein.

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Königin Elisabeth II. an einem Kirchenbesuch sonntagmorgens

In der Dokumentation „Die heimlichen Cousinen der Königin“ (2011) erfährt man, dass Nerissa und Katherine ihre jungen Jahre in den Herrenhäusern der Familie verbracht haben sollen. Erst ab 1941, Nerissa war zu dem Zeitpunkt 22 Jahre alt und Katherine 15, wurden sie in eine psychiatrische Anstalt gebracht. 

Ob sie jemals Besuch von der royalen Familie bekommen haben, ist hingegen nicht bewiesen. In der Dokumentation erzählt eine Krankenschwester: „Nie kam Besuch und selbst zu Weihnachten bekamen sie weder Geschenke noch eine Karte.“

Die beiden Schwestern sollen sich ihrer Herkunft aber sehr wohl bewusst gewesen sein, so eine Pflegerin: „Wenn die Königin oder Queen Mum im Fernsehen zu sehen war, knicksten sie – sehr königlich, sehr tief. Offensichtlich gab es da eine gewisse Art von Erinnerungen. Es war so traurig.“ Nerissa und Katherine sollen von ihrer Familie über die Jahre einfach „vergessen“ worden sein.

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Einsamer Tod für die Cousinen der britischen Königin

Nerissa starb schließlich 1986 mit 66 Jahren, ihre Schwester Katherine 2014 mit 86. Eine große Trauerfeier gab es angeblich für keine der beiden. Bereits 1961 wurden die Schwestern fälschlicherweise für tot erklärt.

Erst 1982 soll Queen Mum durch einen Brief der Krankenhausverwaltung von der Existenz der beiden Cousinen erfahren haben. Doch statt etwas zu unternehmen, soll sie bewusst untätig geblieben sein. Diese Szene wurde in „The Crown“ aufgegriffen.

In der Serie zeigt sich Prinzessin Margaret tief erschrocken darüber, wie mit den Familienmitgliedern umgegangen wurde: „Wenn man nicht perfekt ins Schema passt, dann wird man ausgespuckt, versteckt oder sogar zum Tod erklärt. […] Schande über euch alle.“

Margarets Mutter, die Queen Mum, rechtfertigte sich in „The Crown“ damit, dass man die geistig behinderten Cousinen hätte abschieben müssen, da ansonsten die Erblinie in Gefahr gewesen wäre. 

„Der Genpool dieser Familie muss 100 Prozent rein sein. Kämen die Krankheiten der Bowes-Lyons dazu, bestünde die Gefahr, dass das Geburtsrecht nicht mehr zu halten ist“, so die Queen Mum in der Serie. Heißt konkret: Im Ernstfall hätten weder ihr Mann, noch Königin Elisabeth II. später, den Thron bestiegen.

Dass beide Cousinen in der Psychiatrie waren, ist durchaus Fakt. Ob sie aber tatsächlich absichtlich von den Royals „vergessen“ wurden oder wie die Familie wirklich über das Schicksal von Nerissa und Katherine denkt, bleibt wohl für immer ein Geheimnis. Denn auch die Queen hat sich nie zu ihren Cousinen geäußert.