Für Sat.1 war der Dienstag ein Abend zum Vergessen: Der Sender rutschte beim Tagesmarktanteil ans Ende der großen Vollprogramme und musste sich sogar Kabel Eins geschlagen geben. Besonders schmerzhaft: Die Kuppelshow „Hochzeit auf den ersten Blick“ fiel in der Primetime auf ein neues Tief. Parallel sorgten Fußball im Ersten und ein starkes RTL-Programm für zusätzliche Konkurrenz. Auch andere Formate des Senders konnten den Trend nicht drehen – die Probleme zogen sich durch den gesamten Tag, wie dwdl.de berichtet.

„Hochzeit auf den ersten Blick“ mit Negativ-Rekord

Die Sat.1-Show „Hochzeit auf den ersten Blick“ hat am Dienstag einen historischen Tiefpunkt erreicht. Nur 660.000 Menschen schalteten zur Primetime ein – eine Reichweite, die es für das Format so noch nicht gegeben hat. In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen kam die Sendung auf 4,2 Prozent Marktanteil, ebenfalls ein neuer Negativ-Rekord laut dwdl.de. Damit verlor die Kuppelshow deutlich an Boden im Vergleich zu früheren Staffeln und hatte es gleichzeitig mit massiver Konkurrenz durch Live-Fußball und RTL-Reality zu tun.

Fußball und RTL-Reality setzen Sat.1 unter Druck

In der Primetime traf Sat.1 auf ein starkes Gegenprogramm: Im Ersten lief Fußball, der traditionell viele Zuschauerinnen und Zuschauer bindet. Parallel legte RTL seine Kuppel- und Reality-Formate auf den Dienstag und konnte damit gute Werte erzielen, wie dwdl.de meldet. Besonders die Bauern-Formate von RTL punkteten beim Publikum und zogen Zielgruppen-Anteile ab, die Sat.1 dringend gebraucht hätte. Für „Hochzeit auf den ersten Blick“ bedeutete das einen besonders harten Konkurrenzkampf um Aufmerksamkeit im ohnehin engen Markt der TV-Kuppelshows.

„Die Spreewaldklinik“ und Daytime schwächeln ebenfalls

Nicht nur am Abend lief es schlecht: Auch andere Programmplätze von Sat.1 gerieten ins Straucheln. Die Serie „Die Spreewaldklinik“ kam am Dienstag lediglich auf 1,7 Prozent Marktanteil, die Reichweite lag bei 540.000 Zuschauerinnen und Zuschauern, so dwdl.de. Damit blieb auch dieses Format deutlich hinter den Erwartungen zurück. Hinzu kamen schwache Quoten am Nachmittag, wo sämtliche Daytime-Formate weit unter dem Senderschnitt blieben. Der schwache Auftritt über den gesamten Tag hinweg drückte den Marktanteil und zeigte, wie schwer sich der Sender aktuell im Wettbewerb tut.

Kabel Eins und RTLzwei nutzen die Schwäche

Während Sat.1 kämpfte, konnten kleinere Sender profitieren. Kabel Eins erreichte mit 4,3 Prozent Tagesmarktanteil ein Niveau, das sogar über dem eigenen Senderschnitt lag. Der Film „Ritter aus Leidenschaft“ unterhielt zur besten Sendezeit 530.000 Menschen, der Marktanteil in der klassischen Zielgruppe lag bei 4,8 Prozent, berichtet dwdl.de. Später legte „Der Mann in der eisernen Maske“ mit 5,0 Prozent in der Zielgruppe noch leicht zu. RTLzwei kam sogar auf 4,8 Prozent Tagesmarktanteil – vor allem dank der Sozialdoku „Armes Deutschland“, die in der Primetime 5,3 Prozent Marktanteil und 610.000 Zuschauerinnen und Zuschauer erreichte und tagsüber bis zu 8,7 Prozent schaffte.