Herbert Bötticher, der durch seine Rolle in der beliebten TV-Serie „Ich heirate eine Familie" berühmt wurde, verstarb im Alter von 79 Jahren. Der Schauspieler erlag einem Herzleiden in einem Hotelzimmer in Düsseldorf, wie ein Sprecher des Theaters an der Kö mitteilte. Trotz seines fortgeschrittenen Alters war für Bötticher der Gedanke an den Ruhestand nie eine Option. Er befand sich gerade in den Proben für ein Musical, als er in der Nacht verstarb.
Frühe Karriere und Durchbruch
Bereits im Alter von 15 Jahren begann Herbert Bötticher seine Schauspielkarriere an den Städtischen Bühnen in Hannover. Nach seinem Abitur besuchte er die Schauspielschule seiner Heimatstadt und erhielt 1950 ein erstes Engagement am Badischen Staatstheater in Karlsruhe. Weitere Stationen seiner Karriere führten ihn nach Bielefeld, Frankfurt und Stuttgart. Schließlich fand er 1958 seinen Weg nach München, wo er bis 1969 an den Kammerspielen tätig war. Zu seinen bekanntesten Rollen gehörten Professor Higgins in "„y Fair Lady" und Richard II. von Shakespeare.
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Fernsehen und Regie
Ab den 60er-Jahren prägte Herbert Bötticher auch das deutsche Fernsehen. Er war in Serien wie „Der Kommissar", „Derrick" und „Tatort" zu sehen. Seine Rolle in „Ich heirate eine Familie" machte ihn endgültig zum TV-Star. Doch nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Regisseur hinterließ Bötticher seine Spuren. Sein Regiedebüt feierte er im Theater der Jugend in München. Später inszenierte er die Komödie „Vielleicht – vielleicht auch nicht", mit der er und seine Frau Doris Gallart auf Tournee gingen. Tragisch ist, dass Bötticher nur wenige Tage vor der Premiere des Musicals „Gigi" verstarb, bei dem er sowohl Regie führen als auch auftreten sollte.
Abschied und Vermächtnis
Der Abschied von Herbert Bötticher wurde mit einem Gottesdienst in München begangen, geleitet von seinem engen Freund, Pfarrer Maximilian Thomas. Ein besonders bewegender Moment war die Rede von René Heinersdorff, der Bötticher als einen der letzten „Dinosaurier" des Theaters würdigte. „Er nahm sich nicht viel, er nahm sich alles zu Herzen. Doris war sein Doppelherz", so berichteten mehrere Medien. Diese Worte fassen das Leben und die Leidenschaft von Herbert Bötticher treffend zusammen.