Comedian Martin Klempnow (47) dürfte vielen Zuschauern aus der Show „Switch Reloaded“ bekannt sein. Darin parodierte er nicht nur verschiedene Promis wie Kai Ebel oder Robert Geiss, sondern trat auch als „Dennis aus Hürth“ auf.  

Jetzt kommt Klempnow mit der Amazon-Serie „Binge Reloaded“ zurück, die ab dem 4. Dezember online verfügbar ist. Im Interview mit „Promipool“ sprach er über die neue Sendung und seine Grenzen der Parodie. 

„Promipool“: Hallo Martin, wie kam es zum Comeback von „Switch Reloaded“ als „Binge Reloaded“? 

Martin Klempnow: Ich war an der Produktion immer ziemlich nah dran und es war immer mein Traum, dass wir das nochmal machen können. Es gab auch viele Gespräche mit Sendern, aber es ist ein sehr teures Format und für manche Sender passte es wohl auch nicht. Von Amazon haben wir dann überraschend den Auftrag bekommen und den Jubel höre ich heute noch. 

Jetzt kommt ihr mit verändertem Cast zurück... 

Ich wurde relativ früh angefragt und ich habe frühzeitig signalisiert, dass ich sofort dabei bin. Wegen den anderen Cast-Mitgliedern: Parodien sind eine Chance für jeden Künstler. Also warum nicht mal jungen Künstlern die Chance bieten? 

Was hat sich noch an der Show verändert? 

Wir nehmen jetzt auch Serien dazu. Das ist neu, dass wir über den Tellerrand schauen und uns auch Serien schnappen. Und die Masken haben sich nochmal weiterentwickelt. 

Und du? 

Ich habe weiter sehr viel Stress. Ich schaue mir weiterhin bei jeder Gelegenheit täglich zwölf Stunden Fernsehen an und schreibe sehr viele Texte. Ich vergleiche das immer so ein bisschen mit der Formel 1: Der Fahrer hat sich ein neues Cockpit gesucht, aber die Leidenschaft ist dieselbe geblieben. 

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Martin Klempnow alias "Dennis aus Hürth"

Was macht an Parodien besonders Spaß? 

Andere Menschen darzustellen, mich mit ihnen zu befassen, wie sie reden, vielleicht kleine versteckte Besonderheiten herauszubasteln und mir dann das Format zu schnappen. Gerade Formate, bei denen man denkt, dass man das einfach nicht mehr parodieren kann, da macht es besonders Spaß, dass nochmal zu toppen. Zu parodieren ist für mich das größte, was man machen kann. 

Hast du schon jemanden getroffen, den du parodiert hast? 

Ja, tatsächlich. Kai Ebel habe ich kennengelernt, der wirklich extrem cool damit umgegangen ist. 

Wie denn? 

Wir standen zusammen und er fragte, was er für Macken hat. Ich habe gesagt: „Guck mal, du stehst immer im Plié, wie ein Tänzer.“ Und ich habe auch gefragt, warum er so kleine Klamotten trägt. Dann hat er mir selbst angeboten, dass wir doch nicht so viel Geld ausgeben müssen, sondern wir einfach zu ihm kommen können und er uns Klamotten gibt. (lacht) Er hat wirklich sehr cool reagiert. Es gibt auch Kollegen, die fragen: „Wann bin ich denn endlich dran?“ 

Wie wäre es für dich selbst, parodiert zu werden? 

Ich glaube, dann wüsste ich, ich habe es geschafft. Viele Parodierte sagen auch, dass es eine Ehre ist, weil man beachtet wird. Man ist eine Figur, die, wenn sie dargestellt wird, dem Zuschauer bekannt ist. 

Und wie denkst du darüber? 

Das wäre für mich nicht gerade eine Ehre. Ich selbst will gar nicht berühmt sein. Ich darf meine Arbeit machen und ansonsten bin ich froh, wenn ich der bleiben darf, der ich bin. Aber natürlich wird das vielleicht mal passieren. Ich habe auch schon mal vorgeschlagen, mich selbst zu parodieren. Damit könnten wir dann bei ARTE auftreten. (lacht) 

Welche Grenzen gibt es für dich bei Parodien? 

Das ist schwierig zu beantworten. Es gibt Parodien, da geht man extra über Grenzen, weil die zu parodierende Figur es auch dauernd macht. Aber ich finde es immer schwierig, wenn man jemanden parodiert, der vielleicht gerade Probleme hat und sich so in der Öffentlichkeit darstellt, dass er es vielleicht mal bereuen würde. Wenn jemand zum Beispiel ein offensichtliches Problem hat mit Genussmitteln, darauf rumzuhacken, das wäre nicht meins. 

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Wirst du bei „Binge Reloaded“ auch wieder als „Dennis“ zurückkommen? 

Ja! Das war tatsächlich auch ein ausdrücklicher Wunsch, dem ich natürlich gerne nachgekommen bin. Es macht mir immer noch unfassbar viel Spaß, diesen jungen Mann zu spielen. Und wir haben uns da auch wirklich bekloppte Dinge einfallen lassen. 

Gibt es Shows, die du gerne mal parodieren würdest, was aber bisher nicht ging? 

Das ist für mich eigentlich das schlimmste, man muss sich immer für ein paar Sachen entscheiden. Auch wegen der Physiognomie meines Gesichtes muss man schauen, ob das überhaupt in die Maske reinpasst. Deswegen fallen da manche Formate raus. Die versuche ich dann, wenn es hoffentlich weitergeht, in die nächste Staffel hineinzupacken. 

Also wird es noch weiter gehen mit „Binge Reloaded“? 

Ich weiß es nicht, es sei denn, es will keiner mehr sehen. Ich denke aber definitiv nicht ans Aufhören. Die Leidenschaft ist einfach viel zu groß. Ich würde mich sehr freuen, wenn es weitergeht. 

Vielen Dank für das Gespräch! 

Ilka Bessin als „Cindy aus Marzahn“ bei „Promi Big Brother“ 2015

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