9 Disney-Momente, die heute verboten wären

Die Relevanz und der Einfluss von Disney auf die heutige Populärkultur sind unbestreitbar. Viele der Disney-Filme gelten als echte Klassiker, vom Original „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ bis hin zu „Die Eiskönigin“. In Anbetracht der langen Geschichte der Disney-Studios ist es jedoch nicht überraschend, dass einige Elemente der unzähligen Zeichentrickfilme nicht mehr in den heutigen Zeitgeist passen und von modernen Zuschauern als problematisch angesehen werden. Wir zeigen euch einige Momente aus Disney-Animationsfilmen, die heute als verpönt gelten.

In dem Disney-Zeichentrickfilm „Dumbo“ gibt es eine Szene, in der die Elefanten, darunter auch „Dumbo“, Alkohol trinken und halluzinieren. Problematisch wird es hier gleich in zweifacher Hinsicht: Zum einen können diese Halluzinationen etwas beängstigend auf die kleinen Zuschauer des Films wirken, zum anderen ist „Dumbo“ noch ein Kind und sollte keinen alkoholischen Substanzen ausgesetzt werden.

In dem Film „Schneewittchen“ wird die Figur eigentlich auf eine Hausfrau von sieben Männern reduziert. Diese patriarchische Darstellung verstärkt negative Geschlechter-Stereotypen. Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, wie die Darstellung in den Medien die Wahrnehmung der Geschlechterverhältnisse und -rollen beeinflussen kann, und auf die Schaffung positiverer und gerechterer Darstellungen hinzuarbeiten.

In dem Film „Pinocchio“ werden Alkoholkonsum und Rauchen von Minderjährigen dargestellt. Die Szene spielt auf der Vergnügungsinsel, einem Ort für Jugendliche, wo sie ohne Aufsicht von Erwachsenen tun können, was sie wollen. „Pinocchio“ und sein neuer Freund „Lampwick“ nutzen ihre Freiheit, um sich zu prügeln und teure Modellhäuser zu zerstören, bevor sie sich mit einer Zigarre und einem Bier in der Spielhalle der Insel entspannen.

Der Film „Dornröschen“ aus dem Jahr 1959 hat ebenfalls beim zeitgenössischen Publikum für Kontroversen gesorgt. Dort küsst „Prinz Philip“ „Prinzessin Aurora“, während sie bewusstlos ist, und erweckt sie so aus ihrem verzauberten Schlaf. Obwohl das Ende des Films heiter ist, hat die Vorstellung, dass ein Mann eine Frau ohne ihre Einwilligung küsst, einige moderne Zuschauer veranlasst, die Botschaft des Films zu hinterfragen.

Der 1970 veröffentlichte Film „Aristocats“ ist unter eingefleischten Disney-Fans zu einem Kultfilm geworden. Viele von ihnen halten ihn für einen der am meisten unterschätzten Disney-Produktionen. Doch selbst in Anbetracht der Zeit, in der „Aristocats“ gedreht wurde, enthält er schockierend rassistische Szenen. Es gibt dort nämlich eine Nebenfigur namens „Shun Gon“, ein asiatisches Mitglied der „Alley Cats“. Mit hervorstehenden Zähnen und schräg stehenden Augen stellt die Figur einen der krassesten Ausdrücke von Rassismus in einem Disney-Film dar.

In „Peter Pan“ wird das Rauchen von Minderjährigen und Rassismus dargestellt. Während einer Szene, in der „Peter“ mit „Tiger Lily“ und ihrem Vater zusammensitzt, raucht dieser und bläst dem Jungen eine große Menge Rauch ins Gesicht. Außerdem wurden indigene Ureinwohner laut Kritik wiederholt als Rothäute bezeichnet und stereotyp dargestellt. In einer Szene trage Peter Pan einen Kopfschmuck mit Federn in einer spottenden Weise, so Disney Plus selbst in einem Statement.

In dem Film „Arielle, die Meerjungfrau“ gibt „Arielle“ alles auf, einschließlich ihrer geliebten Stimme, um zu „Prinz Eric“ zu gelangen, der sie nicht einmal kennt. Einige Kritiker haben die Botschaft infrage gestellt, die hier an die Zuschauer, insbesondere junge Mädchen, gesendet wird, da es den Anschein erweckt, dass Frauen ihre eigene Identität für die Liebe opfern müssten. Auch die Tatsache, dass „Arielle“ nicht mehr in der Lage ist, sich verbal als Individuum auszudrücken, wurde kritisiert und darauf hingewiesen, dass Frauen als zum Schweigen gebracht und machtlos dargestellt würden.

Dem Disney-Film „Das Dschungelbuch“ wird vorgeworfen, rassistische Stereotypen zu reproduzieren, insbesondere mit der Figur des „King Louie“, des Orang-Utan-Monarchen, der als beleidigende Darstellung von Schwarzen kritisiert wird. „Louie“ und seine Affen-Bande sind die einzigen Figuren, die im Original im Jive-Slang sprechen und nicht mit dem üblichen anglo-amerikanischen Akzent, den die anderen Figuren im Film verwenden. Darüber hinaus weisen einige Kritiker darauf hin, dass „Louie“ dem menschlichen „Mowgli“ ein Lied mit dem Titel „I Wanna Be Like You“ im Dixieland-Stil vorsingt, das eindeutig von Louis Armstrong inspiriert ist und eine parodistische Verhöhnung der Bürgerrechtsbewegung zu sein scheint.

Der Film „Pocahontas“ wurde kritisiert, weil er die Beziehung zwischen den amerikanischen Ureinwohnern und den englischen Siedlern zu sehr vereinfache. Von Beginn des Films an sind in der Darstellung der beiden Hauptfiguren Anzeichen für historische Ungenauigkeiten zu finden. Es wird nämlich ein falsches Narrativ präsentiert, das die katastrophalen Folgen der Ankunft der Siedler für die indigene Bevölkerung ignoriert.