Der Tod von Schauspieler Matthew Perry im Herbst 2023 beschäftigt Fans und Justiz bis heute. Nun ist ein zentrales Kapitel in dem Fall abgeschlossen: Der kalifornische Arzt Salvador Plasencia, der den „Friends“-Star mit Ketamin versorgte, wurde zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Laut People hatte der Mediziner zuvor gestanden, das Narkosemittel mehrfach illegal weitergegeben zu haben. Besonders bitter: In Nachrichten über Perry machte sich Plasencia sogar über den Schauspieler lustig – ein Detail, das den Prozess zusätzlich emotional aufgeladen hat.

Salvador Plasencia gesteht illegale Ketamin-Weitergabe

Der 42-jährige Arzt aus Santa Monica hatte sich bereits zuvor schuldig bekannt, in vier Fällen Ketamin verteilt zu haben, wie das US-Justizministerium laut People mitteilte. Das Mittel wird in der Medizin kontrolliert eingesetzt, unter anderem bei Narkosen und in speziellen Therapien gegen Depressionen. Im Fall von Matthew Perry ging es jedoch um nicht genehmigte Injektionen außerhalb eines gesicherten klinischen Rahmens. Die Staatsanwaltschaft warf Plasencia und weiteren Beteiligten vor, Perrys langjährigen Kampf mit Sucht ausgenutzt und ihn in einer besonders verletzlichen Phase mit dem Wirkstoff versorgt zu haben.

Matthew Perrys letzte Tage unter Ketamin-Einfluss

Der 54-jährige TV-Star wurde Ende Oktober 2023 leblos in einem Whirlpool in seinem Haus in den Pacific Palisades gefunden. Laut Autopsie starb er an den akuten Folgen von Ketamin, der Tod wurde als Unfall eingestuft. Weitere Faktoren wie eine koronare Herzerkrankung, Ertrinken und die Wirkung von Buprenorphin – einem Medikament zur Behandlung von Opioidabhängigkeit – spielten ebenfalls eine Rolle. Gerichtsdokumente halten fest, dass Perry kurz vor seinem Tod Ketamin-Injektionen als vermeintliche Hilfe gegen Depressionen und Angstzustände nutzte und das Mittel schließlich in hoher Frequenz konsumierte.

Assistent schildert Injektionen am Todestag

Besonders belastend für den Arzt wirkten die Aussagen von Perrys langjährigem Assistenten Kenneth Iwamasa. In einer Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft legte er dar, dass der Schauspieler am Tag seines Todes dreimal Ketamin injiziert bekam. Iwamasa hatte sich bereit erklärt, mit den Behörden zu kooperieren und im Gegenzug selbst ein Schuldeingeständnis zu unterschreiben, wie People meldet. Die Ermittler sehen in der engen Taktung der Injektionen und der fehlenden medizinischen Kontrolle einen entscheidenden Faktor für das tragische Ende des Stars, der viele Jahre offen über seine Suchtgeschichte gesprochen hatte.

Zynische Nachricht: „Wie viel wird dieser Idiot zahlen?“

Für zusätzliche Empörung sorgte eine Textnachricht, die Plasencia an den ebenfalls angeklagten Arzt Mark Chavez geschickt haben soll. Darin schrieb er über Perry und die Preisgestaltung der Ketamin-Behandlungen: „Ich frage mich, wie viel dieser Idiot zahlen wird“, so die Übersetzung der Nachricht nach Angaben des Justizministeriums, über die People berichtet. Die Formulierung zeigt eine eiskalte Distanz zu dem Patienten, der sich in einer psychisch und körperlich extrem belasteten Situation befand. Insgesamt fünf Personen wurden im Zusammenhang mit Perrys Tod angeklagt, alle legten mittlerweile Geständnisse ab und kooperierten in unterschiedlichem Umfang mit den Behörden.