Stars, Politiker und Co.: SIE wurden exhumiert

Der berühmte spanische surrealistische Künstler Salvador Dalí verstarb am 23. Januar 1989 an Herzversagen. Sein letzter Ruheort befindet sich in der Krypta unter der Bühne seines Theater-Museums in Figueres, Spanien. Im Juni 2017 ordnete ein Richter in Madrid die Exhumierung von Dalís Überresten an, um Proben für einen Vaterschaftsfall zu gewinnen. Eine Frau hatte behauptet, dass der Künstler Mitte der 1950er-Jahre eine Affäre mit ihrer Mutter gehabt hätte. Die durchgeführten Tests bewiesen eindeutig, dass Dalí und die Klägerin nicht verwandt waren und der Fall wurde abgewiesen. Interessanterweise war Dalís unverwechselbarer Schnurrbart nach fast 30 Jahren der Beerdigung noch vollständig intakt.

Abraham Lincoln, der 16. Präsident der Vereinigten Staaten, gilt als einer der größten und einflussreichsten Politiker in der amerikanischen Geschichte. Er wurde am 14. April 1865 von John Wilkes Booth angeschossen und erlag seinen Verletzungen nur wenige Stunden später. Lincoln wurde auf dem Oak Ridge Cemetery in Springfield, Illinois, beigesetzt. Ein Jahrzehnt später versuchten Diebe, den Leichnam des Präsidenten gegen Lösegeld zu stehlen, jedoch scheiterten sie an ihrem Vorhaben. Als Folge davon wurde der Sarg zwischen den Wänden des Grabes versteckt, um potenzielle Grabräuber abzuschrecken. Später wurde beschlossen, ein größeres und sichereres Denkmal zu bauen. Während der Bauarbeiten wurde Lincolns Leichnam heimlich exhumiert und in der Nähe wieder beigesetzt. Erst nach 13 Monaten Bauzeit wurden die sterblichen Überreste des Präsidenten 1901 in das heutige Mausoleum der Familie Lincoln umgebettet.

Christoph Kolumbus ist wohl einer der bekanntesten italienischen Entdecker und Seefahrer, der im Laufe seines Lebens vier Reisen über den Atlantischen Ozean unternommen hat und als einer der Vorreiter der europäischen Kolonisierung Amerikas angesehen wird. Er verstarb am 20. Mai 1506 in Valladolid, Spanien, aber es heißt, dass er auch nach seinem Tod weiterreiste. Obwohl er in Valladolid bestattet wurde, wurden seine Überreste später nach Sevilla überführt, bevor sie schließlich 1536 in der heutigen Dominikanischen Republik landeten - oder war es vielleicht doch Kuba? Die genaue Lage seiner Überreste bleibt bis heute unklar, und einige Historiker vermuten, dass seine Gebeine im Kolumbus-Leuchtturm in Santo Domingo Este in der Dominikanischen Republik begraben seien. Vielleicht besitzt jeder Ort einen Teil des Vermächtnisses dieses Pioniers?

Lee Harvey Oswald beging am 22. November 1963 das Attentat auf den damaligen Präsidenten John F. Kennedy. Nur zwei Tage später wurde Oswald selbst von Jack Ruby erschossen und auf dem Rose Hill Cemetery in Fort Worth, Texas, beigesetzt. Doch es gab schnell Behauptungen, dass der Mann im Sarg nicht tatsächlich Oswald, sondern ein sowjetischer Agent ähnlichen Aussehens sei. Diese Kontroverse hielt fast 18 Jahre lang an, bis Oswalds Überreste 1981 exhumiert wurden und anhand zahnärztlicher Befunde bestätigt werden konnte, dass es sich tatsächlich um ihn handelte. Er wurde in einem neuen Sarg erneut bestattet.

Charlie Chaplin ist weltweit bekannt als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Filmgeschichte und wird vor allem durch seine Leinwandfigur des Landstreichers verehrt. Der berühmte Komiker starb am 25. Dezember 1977 und wurde auf dem Dorffriedhof in Corsier-sur-Vevey in der Schweiz begraben. Doch seine letzte Ruhestätte sollte nicht lange unberührt bleiben.

Am 1. März 1978 wurde der Leichnam von zwei Dieben aus seinem Grab entwendet und auf einem Feld in der nahe gelegenen Ortschaft Noville wiederbegraben. Die Grabräuber erpressten daraufhin Chaplins Nachfahren um Geld. Doch die Täter wurden schließlich gefasst und der Leichnam konnte in eine Stahlbetongruft auf dem gleichen Friedhof eingebettet werden.

Jesse James, einer der berüchtigtsten Gesetzlosen des Wilden Westens, wurde am 3. April 1882 von Bob Ford in den Rücken geschossen und starb. Seine letzte Ruhestätte fand er in Kearney, Missouri. Doch es gibt auch Legenden, die besagen, dass James den Angriff überlebt habe und in den Sonnenuntergang geritten sei.1995 wurden schließlich die Überreste, die in dem Grab mit James' Namen lagen, exhumiert und mit DNA-Proben von Nachkommen von James' Schwester Susan verglichen. Der Test ergab eine Übereinstimmung und der Fall wurde somit für immer ad acta gelegt.

Der argentinische Guerillaführer Che Guevara spielte eine wichtige Rolle in der kubanischen Revolution. Doch nach seinem Tod am 9. Oktober 1967 in Bolivien blieb lange Zeit der genaue Aufenthaltsort seiner Überreste ein Geheimnis. Erst 1995 brach ein an der Operation beteiligter bolivianischer General sein Schweigen und enthüllte den Aufenthaltsort von Guevaras Überresten in der Nähe eines Flugplatzes in Vallegrande, nicht weit von seinem Todesort entfernt. Zwei Jahre später wurde Guevaras Leichnam exhumiert und mit militärischen Ehren in einem eigens errichteten Mausoleum in der kubanischen Stadt Santa Clara beigesetzt, rechtzeitig zu den Feierlichkeiten anlässlich seines 30. Todestages. Der berühmte Revolutionär fand somit endlich seine letzte Ruhe.

Die ehemalige First Lady Argentiniens, María Eva Duarte de Perón, besser bekannt als Evita, verstarb am 26. Juli 1952 in Buenos Aires an Gebärmutterhalskrebs. Ihr Tod löste eine Welle der Trauer im ganzen Land aus. Ein Denkmal zu Ehren von Evita wurde errichtet, aber ihr Ehemann, Präsident Juan Perón, wurde durch einen Militärputsch gestürzt, bevor es fertiggestellt werden konnte. Kurz darauf verschwanden die Überreste von Evita.

Es dauerte 16 Jahre, bis ihr Schicksal aufgeklärt wurde. Tatsächlich wurden ihre Gebeine 1957 aus Argentinien herausgeschmuggelt und unter einem Pseudonym auf einem Friedhof in Mailand, Italien, beigesetzt. Im Jahr 1971 wurden ihre Überreste exhumiert und nach Spanien geflogen, wo sie Juan Perón übergeben wurden, der im Exil lebte. Er kehrte 1973 nach Argentinien zurück und wurde erneut zum Präsidenten gewählt, starb jedoch im Amt im Jahr 1974. Seine dritte Frau, Isabel, sorgte 1976 dafür, dass Evitas Körper in der Familiengruft der Duarte auf dem Friedhof La Recoleta in Buenos Aires beigesetzt wurde.