Mit ihren Songs verbreiten Martin Hein (49) und Freddy Malinowski (49) von Fantasy gute Laune. Am 24. Juli erscheint das neue Album „10.000 bunte Luftballons“, worüber die beiden Schlagersänger im Interview mit „Promipool“ sprechen.  

Im Gespräch erzählen sie nicht nur, warum sie der Coronakrise auch dankbar sind, sondern auch, weshalb es beim Schreiben des neuen Albums sogar Tränen gab.  

„Promipool“: Hallo Freddy und Martin, wie fühlt sich das an, schon elf Alben veröffentlicht zu haben? 

Martin: Wir haben damals, als wir vor ungefähr 23 Jahren angefangen haben, gesagt: Wir haben immer nur Singles und wenn wir einmal ein Album schaffen könnten, dann wären wir die glücklichsten Menschen der Welt. Es ist ein schönes Gefühl, dass unsere Fans unsere Musik mögen und uns nach so vielen Jahren auch musikalisch tragen. Wir sind sehr dankbar und natürlich sehr stolz, dass wir so tolle Fans haben. 

Wie kam es zu eurem Album „10.000 bunte Luftballons“? 

Martin: Eigentlich hatten wir überhaupt nicht geplant, jetzt in dieser Zeit ein Album zu machen, aber uns blieb ja nichts anderes übrig. 

Wie das? 

Martin: Aufgrund dessen, dass wir jetzt Zeit hatten, wollten wir diese auch sinnvoll nutzen. Für uns war es eine Rettung, weil wir die letzten fünf Jahre nie Zeit hatten, ein komplettes Album selbst zu schreiben. Das hätten wir ohne Corona nicht geschafft. Insofern, so blöd es klingt, sind wir Corona auch ein bisschen dankbar, dass wir unseren Fans einen Wunsch erfüllen konnten, der schon lange gehegt wurde. 

Pinterest
Die Fantasy-Sänger Freddy und Martin

Was ist auf dem neuen Album anders? 

Martin: Es sind wieder Geschichten, die aus dem Leben sind, die uns teilweise persönlich angehen. Es sind wieder unsere Melodien da. Es sind sowohl Einflüsse aus der Anfangszeit von Fantasy drin als auch von der neuen Zeit. 

Behandelt ihr auch das Thema Corona? 

Martin: Wir haben ja „Auf dem Tretboot“ geschrieben und das Lied geht tatsächlich um die Coronazeit. Darum, dass man Sehnsucht hat nach der Freiheit und wieder alles tun möchte, was man nicht tun darf. Wir wollten diese Botschaft nach außen bringen, dass es uns genauso geht wie allen anderen. 

Wie haben eure Familie und Freunde auf das Album reagiert? 

Freddy: Das ist echt phänomenal. Es gibt Leute, die haben unsere Alben nie gemocht und jetzt sagen sie, dass der Song „Wild Boys“ sie berührt, weil er sehr aus den Achtzigern zieht, und der Song „Meilenweit“. Das ist eine Ballade, die davon erzählt, wenn man einen Menschen verliert, wie sehr dieser Mensch fehlt. 

Wie schwer war es, über dieses Thema zu schreiben? 

Freddy: Das Lied „Meilenweit“ habe ich nur dann geschrieben, wenn mein Partner schon geschlafen hat, weil ich wusste, dass Tränen fließen werden. Ich musste immer wieder abbrechen, weil es echt intim war. Aber letztendlich: So eine Trauer kannst du nur bewältigen und nur erklären, indem du ganz ehrlich bist. Erst als ich den letzten Satz fertiggeschrieben habe, habe ich es auch Martin vorgespielt. 

Freddy, was sagen deine Kinder zu „Meilenweit“? 

Freddy: Meine Kinder hören das Lied überhaupt nicht. Ich habe ihnen das einmal vorgespielt und sie wollen es nie wieder hören, weil es sie einfach zu sehr berührt. Wir haben in den letzten Jahren sehr viele Menschen verloren und das Thema geht uns sehr nahe. Da verstehe ich auch meine Kinder. 

Vielen Dank für das Gespräch!