In den 1970er Jahren eroberten die Bay City Rollers die Herzen von Teenagern weltweit. Die schottische Band, die mit ihrem charakteristischen Tartan-Look auftrat, wurde als „die größte Band seit den Beatles“ gefeiert. Mit Hits wie „Bye Bye Baby“ und „Give A Little Love“ erreichten sie Spitzenplätze in den Charts und verkauften über 150 Millionen Platten. Doch was geschah mit den Mitgliedern der Band nach ihrem Aufstieg?
Alan Longmuir
Der Bassist Alan Longmuir, oft als der „ursprüngliche Roller“ bezeichnet, gründete die Band 1966 zusammen mit seinem Bruder Derek. Trotz des großen Erfolgs der Bay City Rollers endete Alans Leben tragisch. Im Jahr 2018 starb er im Alter von 70 Jahren, nahezu mittellos, nachdem er in Mexiko eine mysteriöse Krankheit erlitten hatte, so „Mirror“.
Nach der Auflösung der Band verlor er Geld durch schlechte Investitionen, darunter der Kauf eines schottischen Hotels, und kehrte zu seinem Beruf als Klempner zurück. Alans Familie erinnerte sich an ihn mit den Worten: „Er würde demütig sagen, er sei 'nur ein Klempner aus Edinburgh, der Glück hatte'.“
Les McKeown
Les McKeown, der charismatische Leadsänger, trat der Band 1973 bei und wurde schnell zum Schwarm vieler Fans. Sein Leben war jedoch von Skandalen geprägt, darunter Alkohol- und Drogenprobleme sowie Affären. Ein schwerer Autounfall und der Missbrauch durch den Manager der Band, Tam Paton, führten zu einem persönlichen Absturz.
Nach seiner Entlassung aus der Band verfolgte Les eine Solokarriere in Japan und heiratete seine Freundin Peko und bekam mit ihr einen Sohn. Trotz weiterer persönlicher Herausforderungen kehrte er 2015 zur Band zurück und tourte bis zu seinem Tod im Jahr 2021. Er starb mit 65 nach einem Herzinfarkt.
Stuart 'Woody' Wood
Stuart 'Woody' Wood trat der Band im zarten Alter von 15 Jahren bei und wurde Teil der klassischen Besetzung der Bay City Rollers. Trotz interner Konflikte, insbesondere finanzieller Unstimmigkeiten mit dem Manager Tam Paton, blieb Stuart der Musik treu. Er gründete ein schottisches Musiklabel und tritt heute mit seiner eigenen Version der Bay City Rollers auf. 2024 wurde mit „Keep On Rollin“ noch eine neue Single veröffentlicht. Stuart lebt weiterhin in Edinburgh und hat seine musikalische Leidenschaft nie verloren.
2025 brachte Wood zudem seine Memoiren „Mania“ heraus, in denen er über die turbulente Bandgeschichte und ihren Manager Tam Paton spricht, unter dem die Bandmitglieder gelitten haben. „Alle widerlichen Dinge, die über ihn gesagt werden, sind wahr. [...] Ich habe das schon vor langer Zeit hinter mir gelassen und möchte nicht, dass dieses Biest noch irgendetwas mit meinem Leben zu tun hat. Ich brauche keine Therapie; ich habe das auf meine eigene Weise verarbeitet und muss meine Gefühle nicht offenbaren“, so der Musiker.
Eric Faulkner
Eric Faulkner, Gitarrist der Band, war maßgeblich an der Entstehung einiger der größten Hits der Bay City Rollers beteiligt. Trotz eines dramatischen Vorfalls in den 1970er Jahren, als er versuchte, sich das Leben zu nehmen, setzte Eric seine musikalische Karriere fort. Er gründete die Band The Eric Faulkner Co-operative und trat als Solokünstler auf Festivals wie Glastonbury auf. Mittlerweile ist es jedoch ruhig um ihn geworden.
Derek Longmuir
Derek Longmuir, Alans jüngerer Bruder, wechselte nach der Auflösung der Band in den Pflegeberuf. Im Jahr 2000 geriet er in einen Skandal um den Besitz von Missbrauchsmaterial, was zu einer Verurteilung und Verlust seines Jobs führte, obwohl er seine Unschuld beteuerte, berichtet „Mirror“. Von späteren Reunions der Band wurde er ausgeschlossen.
