- Sänger Graham Bonney erlangte in den Sechzigern in Deutschland Bekanntheit
- Heute ist er immer noch als Schlagerstar erfolgreich
- Im Interview spricht er über die Schlagerbranche
Graham Bonney (78) ist schon seit den sechziger Jahren als Schlagersänger erfolgreich. Mit Hits wie „Wähle 3 3 3“ eroberte der gebürtige Brite die deutschen Charts. Auch heute steht der Sänger noch auf der Bühne. Inzwischen hat sich die Schlagerbranche auch ganz schön verändert.
„Promipool“: Hallo Herr Bonney, Sie sind jetzt seit etwa 50 Jahren schon im Schlager-Business erfolgreich. Wie erklären Sie sich das, dass Sie so kontinuierlich Erfolge feiern konnten?
Graham Bonney: Das hat zwei Seiten. Ich glaube, wir haben die besten Fans in Deutschland. Die bleiben so treu, die sind wirklich fantastisch. Und auf die andere Seite... Ich habe vielleicht nicht immer die richtige Entscheidung getroffen, was die Songs angeht, aber was ich auf der Bühne bringe, ist das, was die Fans sehen wollen. Und ich gebe alles. Ich glaube, sie wissen das. Beides zusammen ist der Grund, warum ich 2021 immer noch im deutschen Showgeschäft unterwegs bin.
Macht das genauso viel Spaß wie vor 50 Jahren?
Mehr Spaß. Ich bin nicht mehr unter Druck. Wenn man jung ist und ständig in der Hitparade ist und dann kommt die Schallplattenfirma möchte einen neuen Hit - man ist ständig unter Druck. Aber das bin ich nicht mehr. Solange ich bringe, was die Fans hören wollen... Ich nehme mich auch nicht so ernst. Ich versuche, über mich selber zu lachen und auch ein bisschen Spaß in die Show zu bringen, dass die Leute mitklatschen, mitsingen und mitlachen können.
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Sie haben gerade über diesen Druck gesprochen...
Wenn man jung ist, hält man mehr Druck aus. Ich war mehr unter Druck, weil ich die meisten meiner Titel selber komponiert habe. Nicht alle, aber die meisten meiner Songs. Das ist ein Teil von dem Job. Wenn man jung ist, akzeptiert man das.
Der Schlager in Deutschland hat sich ja in den letzten Jahren ziemlich verändert. Heutzutage sind Helene Fischer oder Andrea Berg mit ganz großen Bühnenshows richtig bekannt. Wie finden Sie das?
Ich mache mein Ding und ich werde gebucht. Ich tue das, was ich kann und was ich kenne und für mein Publikum ist es das Richtige. Helene Fischer ist etwas anderes. Sie ist jung, sie macht eine tolle Show. Aber sie ist etwas ganz anderes als Graham Bonney. Ich habe meine Hightime schon gehabt.
Und Helene Fischer wird das Gleiche erleben wie wir alle. Man findet seinen Platz im Plakat vom Showgeschäft und entweder ist man zufrieden oder man ist nicht zufrieden. Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich gemacht habe. Ich bin natürlich älter und kann natürlich nicht erwarten, dass ich die gleichen Fans kriege wie Helene Fischer. Es ist eine ganz andere Situation.
Warum haben Sie sich zu Beginn ihrer Karriere entschieden, sich hauptsächlich auf das deutsche Publikum zu konzentrieren?
Ich hatte einen Hit in England und bin dann nach Deutschland gekommen. Das deutsche Publikum fand mich toll und es hat nicht lange gedauert, bis mich eine Plattenfirma gefragt hat, ob ich auf Deutsch singen würde. Das war die richtige Entscheidung, weil dann ein Hit nach dem anderen kam. Das deutsche Showgeschäft hat mehr für Graham Bonney getan als das englische Showgeschäft. Es war nicht geplant, aber so ist es gelaufen. Und wenn man ernsthaft das deutsche Showgeschäft mitmachen will, dann muss man volle Konzentration geben.
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Vielen Dank für das Gespräch!