Das Poster von Caught in the Act hing in tausenden Teenie-Zimmern und Fans bekamen reihenweise Schwächeanfälle. Mittlerweile ist Bandmitglied Bastiaan Ragas (46) verheiratet und hat selbst vier Kinder.

In Holland hat er schon länger seine eigene Kolumne, in der er über seine Erfahrungen als Vater schreibt. Als ein Verlag auf ihn aufmerksam wurde, wurde ein Buch daraus. Das Ergebnis: „Kinderkacke“.

Bastiaan Ragas: „Das Leben ist doch kein Happy-Meal!“ 

Dabei kennt sich Bastiaan Ragas nicht nur mit einem Leben in der Öffentlichkeit bestens aus, sondern auch mit Kindern. Wie würde er also reagieren, wenn seine Kinder sich ebenfalls für eine Gesangskarriere entscheiden würden?  

„Wenn das Kind ein Lehrer, ein Sänger, ein Busfahrer oder eine Krankenschwester sein will, dann soll es das machen. Die Kinder sind nicht die Verlängerungen der Eltern, so Bastiaan Ragas in „Promipool“-Interview. 

Klare Ansage: Ein Kind gehöre nicht zu den Eltern, sondern zu sich selbst. Auch vom gesellschaftlichen Einheitsbrei hält der „Kinderkacke“-Autor recht wenig.

So findet er es schrecklich, dass alle Mädchen wie Prinzessinnen aussehen müssen oder alle 16-Jährigen eine große Party brauchen, so Ragas. Schließlich sei das Leben doch kein Happy-Meal

Bastiaan Ragas: Das ist ihm bei der Kindererziehung wichtig

Was ist ihm also bei der Erziehung seiner eigenen Kinder besonders wichtig? 

Dabei natürlich auf Platz eins: sehr viel Liebe, aber auch Struktur. Ebenfalls wesentlich sind Selbstständigkeit und Individualität.

„Es ist wichtig, dass die Kinder auf Bäume klettern, draußen sind und nicht immer in Reichweite der Eltern. Es ist ok, wenn die Kinder hässliche Klamotten anziehen  wollen, oder sich die Haare in schrecklichen Farben färben. Das ist alles OK“, erklärt Bastiaan Ragas. 

Also einfach mal machen lassen? Die Antwort darauf: Ja! Kinder müssen selbstständig werden und dabei lernen, etwas zu Ende zu bringen und nicht gleich aufzugeben, wenn sie keine Lust mehr haben, so der Caught-in-the-Act-Sänger.

Dabei muss man auch mal Vertrauen haben, dass es gut geht. Denn Eltern würden zu viel Zeit damit verbringen, zu überlegen, ob sie etwas falsch machen könnten. 

„Es ist ok, wenn etwas einmal schwierig ist und es ist ok, wenn etwas nicht genauso aussieht wie auf Instagram und Facebook “, so Bastiaan Ragas im Interview.