Im britischen Königshaus könnte das Weihnachtsfest in Zukunft deutlich anders aussehen. Thronfolger Prinz William hat mehrfach betont, dass er als König „einiges anders machen“ und die Monarchie modernisieren möchte. Laut Daily Mail betrifft das auch die Art, wie die Royals in Sandringham feiern. Besonders ein Ritual rund um kleine Geschenke sorgt intern seit Jahren für Diskussionen. Während König Charles an liebgewonnenen Gewohnheiten festhält, denkt sein ältester Sohn bereits darüber nach, welche Traditionen in eine zeitgemäße Monarchie passen – und welche nicht mehr zu seinem Familienbild passen.

William kritisiert hierarchisches Geschenk-Ritual

Im Mittelpunkt steht eine alte Tradition, bei der symbolische Geschenke im Wert von fünf Pfund verteilt werden. Die Präsente liegen auf einem eigens aufgebauten Tisch, von dem aus sie in strenger Rangfolge überreicht werden – zuerst an die ranghöchsten Royals, zuletzt an die jüngeren und weniger hochgestellten Familienmitglieder. Laut Daily Mail soll William diese Praxis als „antiquiert“ empfinden. Ein Insider wird zitiert: „Man kann davon ausgehen, dass das eines der ersten Dinge sein wird, die er aufgibt, wenn er schließlich sein erstes Weihnachtsfest in Sandringham ausrichtet.“ Besonders störe ihn, dass beliebte Verwandte wie Reitsportlerin Zara Tindall wegen ihres fehlenden HRH-Titels am Ende der Reihe stehen.

Sandringham: Weihnachten nach strengem Protokoll

Das Weihnachtsfest auf dem Landsitz Sandringham folgt seit Jahrzehnten einem klaren Protokoll. Am Heiligabend wird in Abendgarderobe diniert, die Sitzordnung beim Dinner richtet sich nach Rang und Titel. Auch die Zimmerverteilung im Haus orientiert sich an der Stellung innerhalb der Familie: Höherrangige Royals wohnen näher am Speisesaal, weiter entfernte Verwandte in abgelegeneren Bereichen oder sogar in separaten Gebäuden. Laut Daily Mail mussten etwa Sarah Ferguson und Andrew in der Vergangenheit auf andere Unterkünfte ausweichen. In diesem Jahr sei ohnehin mehr Platz, da Andrew und Ferguson in Windsor bleiben und Harry und Meghan in Kalifornien feiern, berichtet das Blatt weiter.

Middleton-Stil statt steifer Royals-Etikette

Prinz William und Prinzessin Kate bevorzugen privat eine deutlich lockerere Art zu feiern. Wie DailyMail berichtet, verbringt das Paar die Feiertage gerne in Anmer Hall, dem Landsitz in Norfolk, gemeinsam mit den Kindern Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis sowie Kates Eltern Michael und Carole Middleton. Freunde sprechen von „Familienchaos“ beim Geschenkeauspacken statt streng getakteter Abläufe. Ein Insider erklärt laut Daily Mail: „So macht William die Dinge zu Hause einfach nicht.“ William schätze zwar, dass König Charles an bestimmten Bräuchen festhält, um an Queen Elizabeth II. zu erinnern, doch für seine eigene Regentschaft strebe er einen natürlicheren, weniger formellen Umgang an.

Moderner Monarch: Williams langfristige Vision

Der Prinz von Wales hat bereits angedeutet, dass seine Regentschaft von einem moderneren Stil geprägt sein soll. In einem Gespräch für Apple TV mit Schauspieler Eugene Levy sprach William von einer „normaleren Familie“ im Palast und kündigte an, es werde Veränderungen geben, „aber nichts Dramatisches". Insider sehen in der möglichen Abschaffung des hierarchischen Geschenk-Rituals ein Symbol für diesen Kurs. Kleine Bräuche würden nach und nach von einem neuen „Grundgefühl“ abgelöst, heißt es. Für William gehe es darum, Nähe und Zusammenhalt in den Vordergrund zu stellen – auch an Weihnachten, wenn die königliche Familie in Sandringham zusammenkommt.