Ali Güngörmüs, der erste deutsche Koch mit türkischen Wurzeln, der einen Michelin-Stern erkochte, hat einen beeindruckenden Lebensweg hinter sich, wie in der Sendung „Lebenslinien“ des BR deutlich wird. Geboren in einem kleinen Dorf in Anatolien als eines von sieben Kindern, zog er im Alter von zehn Jahren mit seiner Familie nach München. Sein Vater arbeitete dort als Schweißer, während Güngörmüs seine Leidenschaft für die Gastronomie entdeckte.

Ein Schnappschuss aus vergangenen Zeiten zeigt den Koch als Kind. Schon als kleiner Junge hatte Ali Güngörmüs sein breites verschmitztes Lächeln, was bis heute sein Markenzeichen ist. Auch die dunklen Haare hat er als Erwachsener beibehalten.

Aufstieg zum Sternekoch

Nach seinem Hauptschulabschluss begann Ali Güngörmüs eine Lehre in einem bayerischen Traditionslokal. Die Sternegastronomie lernte er über die Berufsschule kennen und war sofort fasziniert. Schnell ging es bergauf: Er kochte in renommierten Restaurants. Bereits mit 27 Jahren wurde er zum „Aufsteiger des Jahres“ gewählt. Mit 29 Jahren erhielt er als Patron im Le Canard Nouveau in Hamburg seinen ersten Michelin-Stern.

Der Preis des Erfolgs

Doch der Erfolg forderte seinen Tribut. Mit 31 Jahren erlitt Güngörmüs gesundheitliche Probleme wie Herzrasen und Atemnot. Diese Symptome begleiteten ihn über Monate, ohne dass die Ärzte eine Ursache fanden. Ihm wurde klar, dass er nur noch für die Arbeit lebte.

„Ich war am Ende“, so Güngörmüs in „Lebenslinien“. Der Sport und ein persönlicher Trainer halfen ihm am Ende, diese schwere Zeit zu überwinden.

Rückkehr zu den Wurzeln

Güngörmüs besucht regelmäßig seine Heimat in Ostanatolien, um abzuschalten und Freunde zu sehen. „Ich habe nie vergessen, wo ich herkomme“, sagt er. Diese Besuche helfen ihm, den Stress des Berufslebens hinter sich zu lassen und sich auf das Wesentliche zu besinnen. Seine Kindheit beschreibt er als „einfach, aber glücklich“, geprägt von Natur und dem Zusammenhalt der Familie

Bis heute ist Ali Güngörmüs als Koch super erfolgreich und wurde durch TV-Shows wie „Let's Dance“ oder „Grill den Henssler“ noch bekannt. Einen Nachteil hat seine steile Karriere jedoch: „Die Menschen, die ich liebe, sind zu kurz gekommen. Ich bin zu kurz gekommen“, gibt er offen zu.