Klaus Doldinger, ein herausragender Komponist und Saxofonist, der die deutsche Musiklandschaft maßgeblich geprägt hat, ist im Alter von 89 Jahren verstorben. Seine Ehefrau bestätigte, dass er am Donnerstagabend friedlich im Kreise seiner Familie eingeschlafen sei, wie mehrere Medien berichten. Doldinger, der als Schöpfer der ikonischen „Tatort“-Melodie bekannt ist, hinterlässt ein beeindruckendes musikalisches Erbe, das Generationen überdauern wird.
Klaus Doldingers musikalisches Erbe
Geboren 1936 in Berlin, begann Klaus Doldinger seine musikalische Karriere in den 1950er Jahren, während seines Studiums in Düsseldorf. Er sammelte erste Erfahrungen mit der Dixieband „The Feetwarmers“ und gründete später „The Oskar's Trio“. Mit seiner Band Passport schrieb er internationale Jazz-Geschichte und absolvierte über 5.000 Auftritte in mehr als 50 Jahren. Udo Lindenberg, der 1971 als erster Schlagzeuger bei Passport spielte, würdigte Doldinger als „Jazz-Meister“. Die Band feierte 2021 ihr 50-jähriges Bestehen mit dem Album „The First Fifty Years of Passport“.
Rest in Peace:
Internationale Erfolge und Ehrungen
Doldingers Karriere nahm 1960 internationale Fahrt auf, als er durch die USA tourte und in New Orleans die Ehrenbürgerwürde erhielt. Seine Musik, die Jazz, Rock, Blues, Soul sowie experimentelle Elektroklänge und lateinamerikanische Rhythmen vereinte, fand weltweit Anerkennung. Zu den zahlreichen Ehrungen, die Doldinger erhielt, zählen das Bundesverdienstkreuz, der Deutsche Filmpreis, die Goldene Kamera, der Grimme-Preis und der Echo Jazz. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte ihn als „herausragenden Musiker mit schier unerschöpflicher Energie und Kreativität“.
Unvergessliche Filmmusiken
Neben seiner Arbeit mit Passport komponierte Doldinger auch für Film und Fernsehen. Er schuf die Musik für Klassiker wie „Das Boot“, „Die unendliche Geschichte“, „Salz auf meiner Haut“ und „Liebling Kreuzberg“. Die „Tatort“-Melodie wurde zu einem Evergreen und ist bis heute der Sound des Sonntagabends. Doldinger selbst erzählte in seiner 2022 veröffentlichten Autobiografie „Made in Germany. Mein Leben für die Musik“, wie ihn die Jazzmusik der amerikanischen GIs als Kind beeindruckte. „Zu dieser Musik“, schrieb er, „hätte man nicht in Reih und Glied marschieren oder die Hacken zusammenschlagen können.“