Autorin Sophie Kinsella ist im Alter von 55 Jahren gestorben. Die britische Schriftstellerin, mit bürgerlichem Namen Madeleine Sophie Wickham, wurde mit ihren humorvollen Romanen der „Shopaholic“-Reihe weltweit zur Bestseller-Autorin.

Wie ihre Familie in einem Statement auf Instagram mitteilte, starb sie friedlich im Kreis ihrer Liebsten. Kinsella litt seit 2022 an einem aggressiven Glioblastom, einer Form von Hirntumor, den sie lange Zeit aus Rücksicht auf ihre Kinder weitgehend aus der Öffentlichkeit heraushielt, wie „People“ berichtet. 

Familie nimmt Abschied

In dem bewegenden Statement der Familie heißt es: „Wir sind untröstlich, Ihnen mitteilen zu müssen, dass unsere geliebte Sophie (alias Maddy, alias Mummy) heute Morgen verstorben ist. Sie ist friedlich eingeschlafen, nachdem sie ihre letzten Tage mit den Dingen verbracht hatte, die sie wirklich liebte: ihre Familie, Musik, Wärme, Weihnachten und Freude.“

Und weiter: „Wir können uns nicht vorstellen, wie das Leben ohne ihre Ausstrahlung und ihre Lebensfreude sein wird. Trotz ihrer Krankheit, die sie mit unvorstellbarem Mut ertrug, schätzte sich Sophie wirklich gesegnet – eine so wunderbare Familie und Freunde zu haben und den außergewöhnlichen Erfolg ihrer Karriere als Schriftstellerin zu genießen. Sie nahm nichts als selbstverständlich hin und war für immer dankbar für die Liebe, die ihr entgegengebracht wurde. Wir werden sie so sehr vermissen, dass uns das Herz bricht.“

Sophie Kinsella und der Erfolg von „Shopaholic“

Mit der Figur Becky Bloomwood schuf Romanautorin Sophie Kinsella eine Heldin, die Mode, Shopping und Finanzchaos mit viel Selbstironie verband. Die Londonerin arbeitete selbst zunächst als Finanzjournalistin, bevor sie mit 24 Jahren ihren ersten Roman „The Tennis Party“ veröffentlichte. International bekannt wurde sie durch „The Secret Dreamworld of a Shopaholic“, später auch als „Confessions of a Shopaholic“ publiziert.

Die ersten Bände inspirierten den gleichnamigen Film von 2009 mit Isla Fisher und Hugh Dancy. Insgesamt schrieb sie zehn Romane über die chaotische, aber liebenswerte Fashion-Figur.

Madeleine Wickham wird zu Sophie Kinsella

Geboren 1969 in London, studierte Kinsella zunächst Musik in Oxford, wechselte dann zu Politik, Philosophie und Ökonomie. Nach dem Studium arbeitete sie im Finanzjournalismus, bis sie merkte, dass ihr Herz für fiktionale Geschichten schlägt. Ihre frühen Romane veröffentlichte sie unter ihrem echten Namen Madeleine Wickham. Erst mit der Idee zu „Shopaholic“ erfand sie ihr Pseudonym: Sophie ist ihr zweiter Vorname, Kinsella der Mädchenname ihrer Mutter.

Die neuen Bücher sollten leichter, schneller und humorvoller sein, mit einem ausgeprägten Sinn für das Absurde im Alltag. Parallel zu ihren Serienromanen veröffentlichte sie zahlreiche Stand-alone-Titel, etwa „The Burnout“ im Jahr 2023, sowie Jugendbücher und Bilderbücher.

Krebsdiagnose und ihr persönlichstes Spätwerk

Ende 2022 erhielt Sophie Kinsella die Diagnose Glioblastom. Öffentlich machte sie ihre Erkrankung erst 2024, um ihren fünf Kindern zuvor Raum zur Verarbeitung zu geben. „Ich wollte, dass sie die Nachricht in Ruhe hören und sich an unser ‚neues Normal‘ gewöhnen können“, erklärte sie auf Instagram. Sie berichtete von Operation, Bestrahlung und Chemotherapie am University College Hospital in London und dankte ihrem Umfeld für die Unterstützung.

Im Juni 2024 kündigte sie die Novelle „What Does It Feel Like?“ an – die Geschichte einer erfolgreichen Autorin mit Krebsdiagnose, die sie als „mein bisher autobiografischstes Werk“ beschrieb. Schreiben sei ihr „glücklicher Ort“ gewesen, auch in der schwersten Zeit. Kinsella hinterlässt ihren Ehemann Henry Wickham und ihre fünf Kinder – und ein literarisches Universum, das Leserinnen weltweit weiter begleiten wird.