Die Schauspielerin Jenny Gröllmann, bekannt aus zahlreichen TV-Produktionen wie „Sturm der Liebe", verstarb im Alter von 59 Jahren in Berlin. Ihr Tod am 9. August 2006 markierte das Ende eines bewegten Lebens, das von künstlerischen Erfolgen und persönlichen Herausforderungen geprägt war. Gröllmann, die in Hamburg geboren wurde, zog 1949 mit ihrer Familie nach Schwerin und später nach Dresden. Ihr Vater war Bühnenbildner und ihre Mutter Theaterfotografin. Schon früh stand Jenny Gröllmann auf der Bühne und begann mit 16 Jahren ein Schauspielstudium in Berlin. Ihre Karriere begann am Maxim Gorki Theater, wo sie 26 Jahre lang als Ensemblemitglied tätig war.

Karriere und Erfolge

Jenny Gröllmann wurde vor allem durch ihre Rollen in TV-Serien wie „Liebling Kreuzberg“ und „Tatort“ bekannt. Ihr Talent, selbstständige und facettenreiche Frauen darzustellen, machte sie zu einer der prominentesten Schauspielerinnen der DDR. Nach der Wende erlangte sie auch in Westdeutschland große Bekanntheit. Ihre erste Hauptrolle spielte sie in „Kennen Sie Urban?“ nach einem Drehbuch von Ulrich Plenzdorf. Einem größeren Publikum wurde sie durch ihre Arbeit im Film und Fernsehen bekannt – es begann 1968 mit Konrad Wolfs „Ich war neunzehn“. Zu ihren wichtigsten Kino-Filmen in der DDR gehörten „Die Flucht“ von Roland Gräf und „Hälfte des Lebens“ von Herrmann Zschoche.

Persönliche Herausforderungen

Privat war Jenny Gröllmann zweimal verheiratet. Ihre Ehe mit dem Schauspieler Ulrich Mühe, mit dem sie eine Tochter hatte, endete 1990. Die Beziehung war von Mühes zunehmendem Erfolg und ihrer eigenen Karriere geprägt. Nach der Scheidung musste sich Gröllmann neu orientieren und fand in der Serie „Liebling Kreuzberg“ mit Manfred Krug eine neue berufliche Heimat. Ihre Rolle als Krugs Partnerin verschaffte ihr großen Erfolg und Anerkennung. Privat fand sie in einem Filmarchitekten einen neuen Lebenspartner, den sie 2004 heiratete. Beide wussten, dass Jenny Gröllmann seit 1999 an Krebs litt, wie mz.de enthüllt.

Ein bewegendes Erbe

Jenny Gröllmanns Tod hinterlässt eine Lücke in der deutschen Film- und Fernsehwelt. Trotz ihrer Krankheit arbeitete sie bis zuletzt, auch wenn sie dabei auf Perücken und Morphium angewiesen war. „Ich habe bisher durchgehalten, weil ich das zu Ende bringen muss - meinetwegen bis zum Tod“, so sagte sie in einem ihrer letzten Interviews. Ihre Freunde und Kollegen erinnern sich an eine talentierte und starke Frau, die bis zum Schluss für ihre Überzeugungen kämpfte. Ihr Vermächtnis lebt in ihren zahlreichen Film- und Fernsehrollen weiter, die auch heute noch das Publikum berühren.