Inge Meysel (†94): So verstarb die deutsche Kult-Schauspielerin

Die deutsche Kult-Schauspielerin Inge Meysel konnte am Ende ihres Lebens auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken. Sie verstarb am 10. Juli 2004 in Seevetal. Die Umstände ihres Todes sind tragisch.

Trotz erster Anzeichen altersbedingter Demenz, die sich ab 2003 bemerkbar machten, stand Inge Meysel noch im Frühjahr desselben Jahres vor der Kamera. Mit 92 Jahren übernahm sie in einer Folge von "Polizeiruf 110" die Rolle der energischen und lebenserfahrenen "Oma Kampnagel" – ein Beweis ihrer beeindruckenden schauspielerischen Präsenz bis ins hohe Alter.

Ende April 2004 erlitt Inge Meysel einen schweren Trümmerbruch am rechten Oberschenkel, der eine Notoperation erforderlich machte. Dabei wurde ihr ein stabilisierender Marknagel ins Hüftgelenk eingesetzt.

Am 10. Juli 2004 verstarb Inge Meysel im Alter von 94 Jahren in ihrem Wohnhaus im Seevetaler Ortsteil Bullenhausen in Niedersachsen. Die Todesursache wurde als natürlicher Tod nach langem Demenz-Leiden angegeben. Ihre letzte Ruhe fand sie am 23. Juli 2004 auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf, an der Seite ihres Ehemanns John Olden, der bereits 1965 verstorben war.

Die Karriere von Inge Meysel begann schon früh. Im Alter von nur siebzehn Jahren brach Inge Meysel ihre Schulausbildung ab und startete 1930 ihre Theaterlaufbahn. 1932 stand sie erstmals vor der Kamera. Ab 1949 war sie regelmäßig auf dem Bildschirm zu sehen und wirkte im Laufe ihrer Karriere in mehr als 130 Film- und Fernsehproduktionen mit.

Den Durchbruch zur landesweiten Bekanntheit erzielte Inge Meysel mit ihrer Darstellung der "Käthe Scholz" in der beliebten Fernsehreihe "Die Unverbesserlichen", die von 1965 bis 1971 jährlich zum Muttertag ausgestrahlt wurde.

Mit einem großen Engagement für soziale und politische Themen sorgte Inge Meysel immer wieder für Aufsehen. Im Jahr 1981 verweigerte Inge Meysel beispielsweise die Annahme des Bundesverdienstkreuzes mit der Begründung, es sei keine Auszeichnung dafür nötig, "dass man sein Leben anständig geführt hat".

Ab 1999 sorgte Inge Meysel bundesweit für Aufmerksamkeit, als sie sich entschieden gegen die geplante Erhöhung eines Hochwasserdeichs vor ihrem Haus stellte. Der juristische Streit zog sich über Jahre hin. Erst 2011, sieben Jahre nach ihrem Tod, bestätigte das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht die Rechtmäßigkeit des Deichausbaus.