Maria Sebaldt, die mit ihren Rollen in „Die Wicherts von nebenan“ und „Ich heirate eine Familie“ unvergesslich wurde, starb im Alter von 92 Jahren. Die Schauspielerin ging am 4. April 2023 für immer von uns. Wie die „Bild“ aus dem engsten Familienkreis erfuhr, lebte Sebaldt zuletzt in einer Seniorenresidenz im Landkreis München, wo sie friedlich einschlief – nur drei Wochen vor ihrem 93. Geburtstag.
Ein Leben für die Bühne
Maria Katharina Helene Sebaldt, geboren 1930 in Berlin-Steglitz, war eine herausragende deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin. Ihr Weg in die Welt der Schauspielkunst begann bereits 1946, als sie privaten Schauspielunterricht nahm. Ihr Bühnendebüt gab sie 1947 in Sondershausen als Edeltraud Panse in Maximilian Böttchers „Krach im Hinterhaus“. Ihre Karriere nahm schnell Fahrt auf, und 1953 machte sie mit ihrem Filmdebüt in „Wenn am Sonntagabend die Dorfmusik spielt“ neben Rudolf Prack auf sich aufmerksam.
In den 1950er Jahren etablierte sich Maria Sebaldt als gefragte Filmschauspielerin. Sie glänzte in Filmen wie „Anastasia, die letzte Zarentochter“, „Zürcher Verlobung“ und „Vater, Mutter und neun Kinder“. Ihre Rollen reichten von sympathischen Figuren bis hin zu listigen Gangstern, wie in der Realfilm-Version von Manfred Schmidts Comic-Reihe „Nick Knatterton“.
Sebaldt erlangte auch im Fernsehen große Beliebtheit, insbesondere durch Serien wie „Ich heirate eine Familie“ und „Die Wicherts von nebenan“, in der sie zwischen 1986 und 1991 die Rolle der fürsorglichen Hannelore Wichert verkörperte.
Bei „Ich heirate eine Familie“ war die Schauspielerin als Sybille 'Bille' Vonhoff zu sehen. Als beste Freundin von Angi und Ehefrau von Alfons sorgte Bille immer wieder für unterhaltsame Momente in der Serie. Vor allem ihre kultigen Outfits sind bis heute unvergessen.
Zusätzlich zu ihrer Schauspielarbeit lieh sie ihre Stimme als Synchronsprecherin international bekannten Schauspielkolleginnen wie Antonella Lualdi und Eva Marie Saint. Ihre Vielseitigkeit machte sie zu einer festen Größe in der deutschen Unterhaltungsbranche.
Ein letzter Abschied
Während eines Filmdrehs lernte Sebaldt ihre große Liebe, den Schauspieler Robert Freitag, kennen. Das Paar heiratete 1965 und hatte eine gemeinsame Tochter. Freitag brachte zwei Söhne aus einer früheren Ehe mit. Gemeinsam mit Maria Becker, Freitags erster Ehefrau, veröffentlichte Sebaldt 1997 das Kochbuch „Essen und trinken und fröhlich sein“.
Obwohl Sebaldt sich zeitweise aus dem Showgeschäft zurückzog, stand sie bis ins hohe Alter vor der Kamera. 2014 war sie in „Das Traumschiff“ zu sehen. Ihr Ehemann Robert Freitag verstarb 2010, Sebaldt sagte 2020 laut „Bild“: „Ich denke täglich an ihn.“ Nun sind sie wieder vereint. Maria Sebaldt wurde am Waldfriedhof in Grünwald bei München im engsten Kreis beigesetzt.