Große Trauer um Schauspieler Uwe Kockisch: Der TV-Star ist am 22. Dezember im Alter von 81 Jahren in Madrid gestorben. Das bestätigte seine Agentin gegenüber „Bild“. Wie mehrere Medien berichten, soll er an den Folgen einer Lungenkrebserkrankung gestorben sein, bestätigt wurde dies jedoch bisher nicht. Kockisch galt als einer der markantesten Charakterdarsteller des deutschen Fernsehens, der mit stiller Präsenz und großer Intensität ganze Generationen von Zuschauerinnen und Zuschauern prägte.

Uwe Kockisch als „Commissario Brunetti“ im Ersten

Einem Millionenpublikum wurde Schauspieler Uwe Kockisch durch seine Rolle als „Commissario Brunetti“ in der ARD-Reihe „Donna Leon“ vertraut. In mehr als 20 Filmen verkörperte er den venezianischen Ermittler nach den Bestsellern der Autorin Donna Leon. Bis Ende 2019 schalteten regelmäßig mehrere Millionen Fans ein, wenn Kockisch in der Lagunenstadt auf Verbrecherjagd ging. 

Prägende Rolle in „Weissensee“ und TV-Karriere im Westen

Neben „Donna Leon“ setzte Uwe Kockisch vor allem mit der Serie „Weissensee“ ein starkes Zeichen. Dort spielte er von 2010 bis 2018 den Stasi-Offizier Hans Kupfer. Für diese Darstellung erhielt er unter anderem den Deutschen Fernsehpreis. Schon in den 1990er-Jahren hatte er sich in der BRD mit der Titelrolle des Hauptkommissars in „Zappek“ etabliert.

Jugend im DDR-Gefängnis und Blick auf die Vergangenheit

Seine eigene Biografie war von politischen Brüchen geprägt. 1961 versuchte der damals 17-Jährige gemeinsam mit Freunden, auf einem Kutter aus der DDR zu fliehen – und wurde verraten. Für den Fluchtversuch erhielt er eine Haftstrafe von sechs Monaten. In einem Gespräch mit „Bild“ erinnerte er sich 2013: „Diese Monate haben mich zehn Jahre weitergebracht. Von dem, was ich damals erlebt habe, zehre ich heute noch.“ Bitterkeit lehnte er ab: „Ich lebe in der Gegenwart.“ Diese Haltung prägte auch seine Arbeit, denn die Erfahrungen aus der Jugend flossen in viele seiner Rollen ein.

Theateranfänge, Familie und letzte Jahre in Madrid

Geboren wurde Uwe Kockisch am 31. Januar 1944 in Cottbus. Zunächst arbeitete er als Tagebaumaschinist, bevor er an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin studierte. Es folgten Theaterengagements in Cottbus und Chemnitz, sein Filmdebüt gab er 1973 im Streifen „Für die Liebe noch zu mager?“. Ein wichtiger Meilenstein in der DDR war die Literaturverfilmung „Dein unbekannter Bruder“. Nach der Wiedervereinigung setzte er seine Karriere im Westen fort.

Kockisch war er in zweiter Ehe mit Schauspielerin Christine Gautier verheiratet und hinterlässt zwei Söhne. Seine letzten Jahre verbrachte er in Spanien.