Nur wenige Monate nachdem sich Schauspieler Dave Coulier als krebsfrei bezeichnen durfte, steht der 66-Jährige erneut vor einer schweren gesundheitlichen Herausforderung. In der US-Sendung „TODAY“ berichtete der „Full House“-Star, dass bei einer routinemäßigen Nachsorgeuntersuchung Zungenkrebs im Frühstadium festgestellt wurde. Die Diagnose traf ihn nach einer intensiven Chemotherapie wegen eines Non-Hodgkin-Lymphoms, das er erst in diesem Jahr überwunden hatte. „Die Chemotherapie durchzumachen und dann diese Erleichterung zu spüren, dass es vorbei ist – und dann einen Befund zu bekommen, dass man jetzt eine andere Art von Krebs hat ... das ist ein Schock für das System“, so Coulier.
Dave Coulier erhält Zungenkrebs-Diagnose im Frühstadium
Der neue Tumor wurde im Oktober bei einem PET-Scan entdeckt, der im Rahmen der Nachsorge nach seinem Lymphknotenkrebs durchgeführt wurde. Mehrere Biopsien bestätigten schließlich den Zungenkrebs im Frühstadium. Besonders belastend: Die Erkrankung steht nach Angaben des Schauspielers in keinem Zusammenhang mit seinem zuvor behandelten Non-Hodgkin-Lymphom. Seine Ärzte vermuten als Ursache eine HPV-Infektion, die möglicherweise Jahrzehnte zurückliegt. Coulier selbst beschreibt die Situation als kaum fassbar, gerade weil er sich nach der ersten Therapie bereits in Sicherheit gewiegt hatte und wieder nach vorne blicken wollte.
Kontrolluntersuchung macht zweiten Tumor sichtbar
Dass der Zungenkrebs überhaupt entdeckt wurde, verdankt der Serienstar seinen engmaschigen Kontrollterminen nach der ersten Erkrankung. Bei dem PET-Scan fiel den Ärzten eine Auffälligkeit an seiner Zunge auf, obwohl er keinerlei Beschwerden verspürt hatte. „Das Verrückte ist: Mein erster Krebs hat mir geholfen, meinen zweiten Krebs zu finden“, erklärte er. Dieser Zufallsfund könnte entscheidend für seine Heilungschancen sein, denn der Tumor wurde in einem frühen Stadium erkannt. Für Coulier ist diese Erkenntnis zugleich beängstigend und tröstlich – ein Hinweis darauf, wie wichtig konsequente Nachsorge und regelmäßige Untersuchungen sind.
35 Bestrahlungen und gute Heilungschancen
Aktuell unterzieht sich der Schauspieler einer intensiven Strahlentherapie. Insgesamt 35 Bestrahlungen, von Montag bis Freitag, stehen auf seinem Plan und sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Die Prognose seiner Ärzte gibt Anlass zur Hoffnung: Sie sprechen von einer Heilungsrate von rund 90 Prozent. „Es ist etwas ganz anderes als eine Chemotherapie. Es fühlt sich nicht so aggressiv an, aber es gibt dennoch Nebenwirkungen“, berichtet Coulier. Übelkeit und Schmerzen an der operierten Stelle seiner Zunge gehören zu seinem Alltag. Trotzdem versucht er, sich auf die positiven Aussichten zu konzentrieren und Schritt für Schritt durch diese Phase zu gehen.
Non-Hodgkin-Lymphom veränderte sein Leben
Bereits das vergangene Jahr war für Dave Coulier eine enorme Belastung. Im Oktober 2024 diagnostizierten Ärzte bei ihm ein Non-Hodgkin-Lymphom im dritten Stadium, „sehr aggressiv“, wie er damals dem US-Magazin People Magazine schilderte. Dass sein Knochenmark nicht betroffen war, verbesserte die Chancen deutlich. Nur zwei Wochen nach der Diagnose begann er mit der Chemotherapie, die er im März abschloss. „Die Nebenwirkungen haben Nebenwirkungen – und dann nimmt man ein Medikament, um dem entgegenzuwirken“, erklärte er im Podcast „Full House Rewind“. Er verglich den Prozess mit einem inneren Kampf, bei dem sein Körper permanent im Kampf- oder Fluchtmodus gewesen sei.
Unterstützung durch Ehefrau Melissa gibt Kraft
Die wiederholten gesundheitlichen Rückschläge haben Coulier emotional und psychisch stark gefordert. „Es ist emotional. Es ist psychisch anstrengend. Es ist auch eine große Belastung für meine Frau Melissa, was mich am meisten belastet, weil ich sehe, wie sehr sie darunter leidet“, sagte der 66-Jährige. Dennoch beschreibt er sich als „vorsichtig optimistisch“. Er setzt auf Bewegung, gesunde Ernährung und eine möglichst bewusste Lebensweise. Gleichzeitig möchte der Schauspieler anderen Betroffenen Mut machen: „Es ist schlimm, Krebs zu haben, aber es ist eine großartige Position, in der man erkennt, dass man eine Stimme hat, die tatsächlich jemandem das Leben retten kann.“ Seine Offenheit über Diagnosen, Therapien und Ängste soll dazu beitragen, Aufmerksamkeit für Vorsorge und Unterstützung im Umfeld von Krebspatienten zu schaffen.