Die Gaming-Welt trauert um Spieleentwickler Vince Zampella, der im Alter von 55 Jahren bei einem Autounfall in Kalifornien ums Leben gekommen ist. Der Mitbegründer der „Call of Duty“-Reihe war in einem Ferrari auf einer Bergstraße nahe Los Angeles unterwegs, als das Fahrzeug von der Fahrbahn abkam, gegen eine Betonbarriere prallte und in Flammen aufging, wie BBC berichtet. Nach Angaben der Behörden waren zwei Personen an Bord, beide verstarben infolge des Unfalls. Zampellas Tod wurde von seinem Arbeitgeber Electronic Arts bestätigt.
Unfall auf Bergstraße nahe Los Angeles
Nach Informationen der California Highway Patrol ereignete sich der Crash am Sonntagmittag auf dem Angeles Crest Highway nahe Altadena. Das Auto sei aus bislang ungeklärten Gründen von der Straße abgekommen, habe eine Betonbegrenzung getroffen und sei vollständig in Brand geraten, so die Behörde gegenüber bbc.com. Der Fahrer blieb im Wagen eingeklemmt, während die Person auf dem Beifahrersitz aus dem Fahrzeug geschleudert wurde und später im Krankenhaus starb. Laut TMZ soll Zampella am Steuer gesessen haben. Die Identität des zweiten Opfers ist bislang nicht öffentlich gemacht worden.
Karriere von „Call of Duty“ bis „Apex Legends“
Spieleentwickler Vince Zampella prägte die moderne Shooter-Landschaft wie kaum ein anderer. Gemeinsam mit Jason West und Grant Collier entwickelte er 2003 den ersten Teil von „Call of Duty“. Die Reihe wurde zu einem der erfolgreichsten Franchises der Gaming-Geschichte und machte Microsofts Tochter Activision zu einem der profitabelsten Publisher weltweit. Doch Zampellas Einfluss reichte weit darüber hinaus: Er war auch maßgeblich an „Medal of Honor“, „Titanfall“ und dem Battle-Royale-Hit „Apex Legends“ beteiligt, die alle Millionen von Spielerinnen und Spielern erreichten.
Streit mit Activision und Neuanfang bei Electronic Arts
2010 kam es zu einem spektakulären Bruch: Zampella und sein langjähriger Weggefährte Jason West wurden von Activision entlassen, dem Publisher hinter „Call of Duty“. Es folgte ein langwieriger Rechtsstreit, der 2012 außergerichtlich beigelegt wurde. Kurz darauf gründete Zampella das Studio Respawn Entertainment, das später von Electronic Arts übernommen wurde. Dort arbeitete er unter anderem an „Battlefield 6“, einem direkten Konkurrenten zur Reihe, die er einst mit aufbaute. Trotz der Konflikte betonten Weggefährten immer wieder seinen Fokus auf Spielspaß und Spielerlebnis – Eigenschaften, die seine Projekte klar geprägt haben.
Emotionale Reaktionen aus der Gaming-Industrie
Nach Bekanntwerden des Unfalls meldeten sich zahlreiche Wegbegleiter und Studios zu Wort. „Dies ist ein unvorstellbarer Verlust, und unsere Gedanken sind bei Vinces Familie, seinen Angehörigen und allen, die von seiner Arbeit berührt wurden“, so ein Sprecher von Electronic Arts laut TMZ. Infinity Ward, das Studio hinter frühen „Call of Duty“-Teilen, erklärte, Zampella werde „immer einen besonderen Platz in unserer Geschichte haben“.