Hannelore "Hanne" Haller wurde am 14. Januar 1950 in Rendsburg geboren und entwickelte sich zu einer der bekanntesten Schlagersängerinnen Deutschlands. Ihre musikalische Laufbahn begann bereits in den 1960er Jahren, als sie in der Band The Rooks Schlagzeug spielte. Nach einem abgebrochenen Sportstudium und einer Ausbildung zur Medizinisch-Technischen Assistentin entschied sie sich endgültig für die Musik. Der erste Erfolg ließ allerdings auf sich warten – ihre Single „Frühling in Vietnam“ blieb unbeachtet. Doch Hanne Haller gab nicht auf, zog nach München und arbeitete dort als Tonmeisterin, während sie weiter an ihrer Karriere feilte.

Der Aufstieg zur gefeierten Sängerin und Produzentin

1978 gelang ihr der Durchbruch, als Karel Gott ihren Song „Wohin der Wind die Blätter weht“ veröffentlichte. Ein Jahr später nahm sie mit „Goodbye, Chérie“ an der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest teil und erreichte den siebten Platz. 1981 schaffte Haller mit dem Lied „Samstag Abend“ den Sprung in die Charts. Im selben Jahr gründete sie gemeinsam mit Bernd Meinunger einen eigenen Musikverlag und begann, ihre Werke selbst zu produzieren. Als Produzentin und Komponistin schrieb sie zahlreiche Hits, unter anderem für die Gruppe Wind („Für alle“), die 1985 beim Eurovision Song Contest den zweiten Platz belegte. Auch Künstler wie Daliah Lavi, Katja Ebstein oder Wolfgang Fierek vertrauten auf ihr Talent – für Letzteren schrieb sie den Kult-Hit „Resi, i hol di mit mei’m Traktor ab“.

Kampf gegen die Krankheit und bleibendes Erbe

Mitte der 1990er Jahre erkrankte Hanne Haller an Brustkrebs. Trotz Rückschlägen blieb sie aktiv, gab 2003 ihr erstes großes Konzert vor über 1.200 Zuschauern und ging im Jahr darauf auf Tournee. Ihr Album „Mitten im Licht“ markierte einen späten Höhepunkt ihrer Karriere. Am 15. November 2005 starb Hanne Haller im Alter von nur 55 Jahren an den Folgen ihrer Erkrankung. Ihre Lieder, ihr Mut und ihre Leidenschaft für die Musik machen sie jedoch bis heute unvergessen.