Kalte Füße sind mehr als nur ein Winterproblem und treffen besonders häufig Frauen, berichtet „Geo“. Sinkt die Außentemperatur, verengt der Körper die Blutgefäße in Händen und Füßen, um Herz, Gehirn und andere Organe im Rumpf konstant bei rund 37 Grad zu halten. Die Folge: Den weit vom Körperkern entfernten Zehen wird als Erstes Wärme entzogen, die Haut kühlt rasch aus. Viele Betroffene bemerken die Kälte erst, wenn sich ein unangenehmes Frösteln oder sogar Krämpfe im Fuß entwickeln. Wer zusätzlich auf dünne Socken oder ungeeignetes Schuhwerk setzt, verstärkt diesen Effekt.
Gefäßprobleme, Hormone, Stress: Medizinische Auslöser im Überblick
Treten kalte Füße auch bei milderen Temperaturen und in warmen Innenräumen auf, kommen funktionelle oder organische Ursachen infrage. Häufig steckt eine schwache Kreislaufleistung mit niedrigem Blutdruck dahinter, bei der die Durchblutung der Extremitäten eingeschränkt ist. Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) können den Blutfluss ebenfalls drosseln, so „Geo“.
Beim Raynaud-Syndrom, der sogenannten Weißfingerkrankheit, verkrampfen Gefäße an Händen und Füßen krampfartig, die Haut verfärbt sich und fühlt sich eiskalt an. Auch Schilddrüsenunterfunktion, Diabetes, bestimmte Medikamente sowie psychische Belastungen wie Depressionen oder Essstörungen beeinflussen das vegetative Nervensystem und damit die Temperaturregulation der Füße.
Falsches Schuhwerk und Nässe: Alltagsfehler mit Gesundheitsfolge
Nicht immer steckt eine Erkrankung hinter frostigen Zehen – oft reicht ein Blick auf Schuhe und Socken. Zu enge Modelle drücken kleine Gefäße und Nerven im Fuß zusammen, der Blutstrom wird gebremst und Wärme kann schlechter transportiert werden. Feuchte Strümpfe nach Regen, Schnee oder starkem Schwitzen entziehen dem Gewebe zusätzlich Energie, da Verdunstungskälte entsteht.
So werden aus „Schweißfüßen“ plötzlich eiskalte Füße. Feuchte Socken sollten sofort gewechselt und die Haut gründlich abgetrocknet werden, besonders zwischen den Zehen. Wer sich in unbeheizten Räumen oder auf kalten Böden nur in dünnen Socken bewegt, riskiert ebenfalls dauerhaft gefühlte Kälte – gerade bei längerem Sitzen am Schreibtisch oder vor dem Fernseher.
Wärme, Bewegung, Fußbad: Die wichtigsten Hausmittel
Wenn keine schweren Beschwerden wie starke Schmerzen, Hautverfärbungen, Schwellungen oder Fieber hinzukommen, reichen oft einfache Maßnahmen aus. Wärmende, nicht einschnürende Socken, Hausschuhe mit dicker Sohle und gut isolierende, aber ausreichend weite Straßenschuhe schützen vor Auskühlung.
Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft kurbelt den Kreislauf an, beugt einem „dicken“ Blut durch Bewegungsmangel vor und fördert die Versorgung der Füße. Als tägliches Ritual eignen sich abendliche warme Fußbäder von etwa 15 Minuten, die Gefäße weiten und entspannen. Danach sorgt gründliches Abtrocknen und Eincremen mit einer durchblutungsfördernden Pflege für anhaltende Wärme.
Mehr trinken, Massagen, wann zum Arzt: Alltagstipps für Verbraucher
Flüssigkeitsmangel kann das Blut zähflüssiger machen und die Durchblutung der Füße reduzieren. Erwachsene sollten im Normalfall rund zwei Liter Wasser oder ungesüßten Tee über den Tag verteilt trinken. Zusätzliche Unterstützung bringen Fußmassagen, manuell oder mit Massagerollern, die Gefäße stimulieren und das Wärmegefühl steigern.
Rauchen gilt als Risikofaktor für arterielle Durchblutungsstörungen in den Beinen und verstärkt kalte Füße deutlich. Wer häufig unter eisigen Zehen leidet, dazu Schmerzen beim Gehen, Taubheitsgefühle, offene Stellen an den Füßen oder ausgeprägte Farbveränderungen bemerkt, sollte ärztlichen Rat einholen. Dann kann eine Gefäßerkrankung oder eine Stoffwechselstörung vorliegen, die gezielt behandelt werden muss.