Das Vertrauen in die gesetzliche Rente schwindet, wie eine aktuelle Umfrage von BlackRock zeigt. Viele Deutsche fürchten, im Alter finanziell nicht abgesichert zu sein. Nur etwa 19 Prozent der Befragten glauben, dass ihr Erspartes für die Rente ausreichen wird. Zudem empfinden 83 Prozent das deutsche Rentensystem als zu komplex, so Focus. Diese Unsicherheiten führen dazu, dass Eigeninitiative bei der Altersvorsorge immer wichtiger wird.
Die Bedeutung der Rentenlücke
Die Rentenlücke beschreibt die Differenz zwischen dem aktuellen Nettoeinkommen und der voraussichtlichen Rente. Bei einem Nettoeinkommen von 3.000 Euro und einer erwarteten gesetzlichen Rente von 1.600 Euro entsteht eine monatliche Rentenlücke von 1.400 Euro.
Diese Lücke resultiert aus dem Umlagesystem, bei dem immer weniger Beitragszahler immer mehr Rentner finanzieren müssen. Das sinkende Rentenniveau macht private Vorsorge unverzichtbar, wie Focus berichtet.
Praktische Schritte zur Berechnung
Um die Rentenlücke zu berechnen, sollten Verbraucher ihr aktuelles Nettogehalt, die gesetzliche Rente und Sozialabgaben berücksichtigen. Experten raten, den Finanzbedarf im Ruhestand realistisch einzuschätzen. Während einige Ausgaben im Alter entfallen, können andere, wie Reisen oder Hobbys, steigen. Eine Kalkulation mit 70 bis 80 Prozent des letzten Nettoeinkommens ist empfehlenswert, so Focus.
Neben der gesetzlichen Rente sollten auch private und betriebliche Renten, Sparpläne und Mieteinnahmen in die Planung einbezogen werden. Da deren Werte schwanken, ist ein regelmäßiger Blick auf die Entwicklung ratsam. Zudem sollte die Inflation nicht vergessen werden. Eine erwartete Rente von 2.000 Euro könnte in 25 Jahren bei einer Inflation von zwei Prozent nur noch eine Kaufkraft von rund 1.345 Euro haben, wie Focus meldet.
Steuerliche Aspekte und Vorsorgeformen
Auch im Ruhestand fallen Steuern und Sozialabgaben an. Daher ist die Netto-Rente entscheidend. Kapitalbasierte Vorsorgeformen wie Fonds können aufgebraucht sein, wohingegen gesetzliche und private Renten lebenslang zahlen.
Ein ausreichender Puffer für ein langes Leben ist ratsam. Ein Haushaltsbuch kann helfen, den monatlichen Überschuss zu ermitteln und Überschüsse sinnvoll zu investieren.