Die Rentenreform in Deutschland sorgt weiterhin für intensive Diskussionen. Eine aktuelle Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) zeigt, dass die gesetzliche Rente auch langfristig profitabel bleibt. Besonders für jüngere Generationen, die heute erst in den Arbeitsmarkt eintreten, lohnt sich das Einzahlen in die Rentenversicherung. „Alle Geburtsjahrgänge bis hin zu den Jüngsten, die noch gar nicht arbeiten, bekommen inflationsbereinigt absehbar mehr aus der Rentenversicherung heraus, als sie eingezahlt haben“, so Sebastian Dullien, Wirtschaftsprofessor und Mitautor der Studie. Dies zeigt die Bedeutung der gesetzlichen Rente als eine stabile Säule der Altersvorsorge.

Langfristige Kosten der Rentenversicherung

Die Studie beleuchtet auch die langfristigen Kosten der Rentenversicherung für den Bundeshaushalt. Im Jahr 2024 betrugen die Zuschüsse des Bundes 2,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Mit dem neuen Rentenpaket könnten diese Kosten um 0,3 Prozentpunkte ansteigen. Bis 2070 wird ein weiterer Anstieg um 0,4 Prozentpunkte erwartet, was die Kosten auf ein Niveau ähnlich wie im Jahr 2003 bringen würde, als der Bund 3,5 Prozent des BIP an die Rentenversicherung zahlte. „Dieser Anstieg ist relevant, aber im historischen Vergleich nicht dramatisch“, betont die Studie.

Renditeaussichten bis 2070

Die Rentenreform könnte die Rendite für aktuelle Beitragszahler leicht anheben. Die Studie prognostiziert eine Rendite zwischen 3,1 und 4,5 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Rentenreform einen positiven Effekt auf die Rentenrendite haben könnte. „Ein Renditeeffekt von 0,1 Prozentpunkten mag auf den ersten Blick gering erscheinen“, heißt es in der Studie, doch der Anstieg der Renten sei für alle Jahrgänge spürbar. Laut Tagesschau bleibt das Rentenniveau stabil bei 45,2 Prozent, während der Beitragssatz bei 22,3 Prozent liegt.

Auswirkungen auf zukünftige Rentner

Ein heute 35-jähriger Versicherter könnte im Jahr 2057 von einer monatlichen Rentenerhöhung von etwa 116 Euro profitieren, wie eine Hochrechnung für den sogenannten Eckrentner zeigt. Die Eckrente bezeichnet die Monatsrente, die ein Versicherter erhält, wenn er 45 Jahre lang Beiträge für ein Durchschnittsentgelt geleistet hat. Diese Aussicht zeigt, dass das Rentenpaket langfristige finanzielle Vorteile bieten kann. „Hier wird niemand über den Tisch gezogen“, sagt Dullien, der die Forderung von 22 Wissenschaftlern ablehnt, das Rentenpaket zurückzuziehen.

Finanzierung der Rentenreform

Die Studie wirft auch die Frage auf, ob die Stabilisierung des Rentenniveaus durch höhere Bundeszuschüsse der beste Weg ist. Im Fall des Rentenpakets 2025 könnte dies gerechtfertigt sein. „Perspektivisch sollte allerdings überlegt werden, ob eine weitere Stabilisierung nach 2031 eher über höhere Beiträge finanziert werden sollte“, so die Autoren. Diese Diskussion zeigt, dass die Finanzierung der Rentenreform weiterhin ein zentrales Thema in der politischen Debatte bleibt.