In vielen Jobportalen taucht künstliche Intelligenz nicht mehr so prominent auf wie noch vor wenigen Jahren, obwohl entsprechende Tätigkeiten deutlich zulegen. Eine Auswertung der Karriereplattform Ladders zeigt, dass sich die Zahl der ausgeschriebenen KI-Jobs seit 2021 verdreifacht hat, zugleich aber weniger explizit nach KI-Kompetenz gefragt wird, meldet wmn.de. Für Verbraucher:innen auf Stellensuche entsteht dadurch leicht der Eindruck, KI spiele im Arbeitsalltag kaum eine Rolle. Tatsächlich verschiebt sich der Fokus: Weg von der reinen Erwähnung im Text, hin zur stillschweigenden Erwartung, dass Bewerbende mit gängigen Werkzeugen umgehen können.
Zahlenrückgang: Weniger KI-Erwähnungen seit 2021
Zwischen 2021 und 2025 haben KI-Bezüge in Ausschreibungen verschiedener Branchen klar abgenommen. Im Design und Produktmanagement sank der Anteil der Jobs mit KI-Erwähnung von 56,7 Prozent auf 44,6 Prozent. In der Softwareentwicklung verringerte er sich im gleichen Zeitraum von 53,5 Prozent auf 45,8 Prozent. Diese Entwicklung wirkt auf den ersten Blick widersprüchlich, da parallel immer mehr digitale Werkzeuge in Alltagsprozesse einziehen. Für Verbraucher:innen heißt das: Der reine Blick auf Schlagworte reicht nicht mehr, um abzuschätzen, wie techniknah eine Position tatsächlich ist.
KI-Basiswissen als stiller Standard
Unternehmen nennen KI-Kompetenz häufiger nicht mehr ausdrücklich, weil sie sie als selbstverständliche Grundlage einordnen. Von neuen Mitarbeitenden wird erwartet, dass sie zentrale Funktionsweisen verstehen und verbreitete Tools im jeweiligen Berufsfeld anwenden. Dabei geht es weniger um tiefe Programmierkenntnisse, sondern um den souveränen Einsatz zur Produktivitätssteigerung. Wer sich bewirbt, profitiert daher davon, typische Einsatzszenarien im eigenen Fachgebiet zu kennen, etwa für Recherche, Textentwürfe oder Datenanalysen – auch wenn diese im Anzeigentext nicht einzeln beschrieben sind.
Konkrete Erwartungen: Vom Tool-Wissen zur Prozesskompetenz
Verlangt wird zunehmend, dass Beschäftigte KI gezielt in bestehende Abläufe integrieren. Dazu gehört, Chancen und Risiken im Arbeitsbereich einschätzen und Ergebnisse kritisch prüfen zu können. Laut wmn.de erwarten viele Arbeitgeber:innen, dass Bewerbende relevante Anwendungen selbstständig ausprobieren und sinnvolle Workflows aufbauen. Wer sich darauf vorbereitet, sollte im Lebenslauf und im Gespräch konkrete Beispiele nennen können: Welche Tools kommen bereits zum Einsatz, welche Aufgaben werden automatisiert, wie wurde die eigene Effizienz messbar erhöht? Solche Nachweise sind oft überzeugender als allgemeine Schlagworte.
Wie Bewerbende ihre KI-Kompetenz sichtbar machen
Auch ohne explizite Nennung in der Anzeige lohnt es sich, KI-Fähigkeiten klar zu benennen. Zertifikate aus Onlinekursen, kleine Praxisprojekte oder optimierte Arbeitsproben zeigen, dass das Thema aktiv bearbeitet wird. Expert:innen rechnen damit, dass KI-Kenntnisse künftig wieder häufiger konkret gefordert werden, insbesondere bei spezialisierten Anwendungen. Verbraucher:innen, die sich früh weiterbilden, verschaffen sich damit einen Vorsprung: Sie können flexibel auf neue Anforderungen reagieren und nachweisen, dass sie technische Neuerungen nicht nur kennen, sondern produktiv nutzen.