Die zunehmende Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in den Arbeitsmarkt sorgt bei vielen Jugendlichen für Unsicherheit. Eine aktuelle Studie der Barmer Krankenkasse zeigt, dass 22 Prozent der Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren um ihre berufliche Zukunft fürchten. Dies stellt einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr dar, als die Besorgnis bei 17 Prozent lag. Laut fr.de sieht Generationenforscher Dr. Rüdiger Maas von einer gefährlichen Spirale: Die Jugend wird immer abhängiger von KI, was ihre Ängste vor einer KI-dominierten Arbeitswelt verstärkt.
Auswirkungen der KI auf den Arbeitsmarkt
Die Auswirkungen von KI sind bereits spürbar, besonders in der IT-Branche. Eine KOF-Studie der ETH Zürich zeigt, dass die Arbeitslosigkeit in Berufen, die stark von KI beeinflusst sind, zugenommen hat. Michael Siegenthaler, Arbeitsmarktökonom und Leiter der Zürcher Forschungsgruppe, betont, dass selbst gut ausgebildete Informatik-Einsteiger Schwierigkeiten haben, eine Anstellung zu finden. Laut einem Bericht des Weltwirtschaftsforums könnte jedoch ein globaler Anstieg von über 80 Prozent neuer Jobs durch KI erfolgen, so Derstandard.
Die Rolle der Bildung in der KI-Ära
Dr. Maas betont die Wichtigkeit von Bildung in dieser neuen Ära. Er empfiehlt, dass Jugendliche ihr Studium ohne den Einsatz von KI absolvieren sollten, um später besser mit diesen Technologien umgehen zu können. Gleichzeitig sieht er das Handwerk als wichtigen Sektor, in dem der Bedarf an Fachkräften weiterhin hoch ist. Laut dem Institut der Deutschen Wirtschaft fehlen deutschlandweit über 110.000 Handwerker, so fr.de.
Herausforderungen für die Jugend
Die Abhängigkeit von KI kann zu einer passiven Haltung bei Jugendlichen führen. Maas warnt davor, dass das Gehirn sich daran gewöhnt, Informationen nicht mehr selbst zu speichern, da sie jederzeit online verfügbar sind. Diese Entwicklung könnte zu einer Abnahme der Selbstbestimmung führen und die Ängste vor einer komplexeren Arbeitswelt verstärken. Ein bewusster Umgang mit KI könnte helfen, diese Herausforderungen zu meistern.
Chancen im Handwerk und der Bildung
Das Handwerk bietet laut Maas eine Möglichkeit, den Herausforderungen der KI zu begegnen. Die geringste Burnout- und Depressionsrate findet sich bei Handwerkern, und die Nachfrage nach Fachkräften bleibt hoch. Maas rät jungen Menschen, das Handwerk auszuprobieren und sich von traditionellen Geschlechterrollen zu lösen. Gleichzeitig bleiben akademische Abschlüsse wichtig, aber ein Studium ohne KI könnte langfristig von Vorteil sein.