Der Bitcoin-Markt erlebt derzeit turbulente Zeiten, und ein wesentlicher Faktor dabei ist der iShares Bitcoin Trust ETF von BlackRock. Am vergangenen Dienstag verzeichnete dieser ETF einen Rekordabfluss von 523 Millionen US-Dollar, was den schlechtesten Handelstag seit seiner Einführung im Januar 2024 markiert. Insgesamt haben US Bitcoin Spot ETFs im November bereits rund 3 Milliarden US-Dollar verloren, was etwa 32.000 BTC entspricht. Diese Entwicklung trägt maßgeblich zur Unsicherheit auf dem Kryptomarkt bei, wie Btc-echo berichtet.
Ursachen des Bitcoin-Rückgangs
Der plötzliche Kursrutsch von Bitcoin lässt sich durch eine Mischung aus makroökonomischer Unsicherheit, institutionellen Mittelabflüssen und klassischen Gewinnmitnahmen erklären, so der Krypto-Experte Timo Emden. Anleger befinden sich im „Risk-off-Modus" und ziehen sich aus riskanten Anlagen zurück, um Gewinne zu sichern. Diese Unsicherheiten werden durch den jüngsten 43-tägigen Stillstand der US-Behörden, der wichtige Konjunkturdaten verzögerte, noch verstärkt, wie Tagesschau berichtet.
Einfluss der Geldpolitik
Ein weiterer Grund für die Unsicherheiten am Markt ist die unklare geldpolitische Ausrichtung der US-Notenbank Fed. Weniger als die Hälfte der Marktbeobachter rechnet derzeit mit einer Zinssenkung im Dezember, was die Sorge vor Liquiditätsengpässen verstärkt. „Ob die Fed die Zinsen nun im Dezember oder im Januar senke, sei nicht ausschlaggebend“, so Jochen Stanzl von der Consorsbank gegenüber Tagesschau. Diese Unsicherheiten tragen zur Nervosität der Anleger bei, die sich aus risikoreichen Assets zurückziehen.
Auswirkungen auf Privatanleger
Der aktuelle Abverkauf betrifft auch viele Privatanleger, die sich auf kreditfinanzierte Investitionen in Bitcoin eingelassen haben. Die allgemeine Börsenregel „buy the Dip" zieht derzeit nicht, da viele Anleger hohe Verluste verzeichnen. Die Zahl der Wertpapierkredite in den USA hat zugenommen, was darauf hindeutet, dass viele Anleger auf steigende Kurse gehofft haben, die nun ausbleiben, so Stanzl gegenüber Tagesschau.
BlackRock's Rolle im Bitcoin-Markt
Einige Medien spekulieren, dass BlackRock selbst Bitcoin abgestoßen habe. Doch das Unternehmen verwahrt die derzeit 782.900 BTC für verschiedene Kunden, darunter sowohl kleine Privatanleger als auch große Institutionen. Geschäftsführer Larry Fink hat nicht aktiv auf den „roten Knopf gedrückt“. „Die Geschwindigkeit des jüngsten Rückgangs zeige, wie angeschlagen das Vertrauen in Bitcoin mittlerweile ist, was nicht zuletzt als Weckruf verstanden werden dürfe“, so Emden. BlackRock's Rolle bleibt dennoch ein zentraler Faktor im aktuellen Marktgeschehen.