Elon Musk, Chef von Tesla und SpaceX, erreicht laut Forbes ein geschätztes Vermögen von rund 749 Milliarden US‑Dollar und damit einen neuen historischen Rekord. Noch im Oktober lag sein Vermögen bei etwa 500 Milliarden, Mitte Dezember bei 600 Milliarden Dollar – der Anstieg innerhalb weniger Monate ist außergewöhnlich. Der jüngste Sprung hängt vor allem mit einer juristischen Entscheidung im US-Bundesstaat Delaware zusammen: Ein zuvor gekipptes Vergütungspaket aus dem Jahr 2018 wurde wieder eingesetzt und treibt den Wert seines Aktienbesitzes massiv nach oben. Damit rückt die Billionenmarke rechnerisch in greifbare Nähe.
Gerichtsurteil in Delaware setzt Milliardenpaket frei
Im Zentrum steht ein Aktienoptionspaket aus dem Jahr 2018, das seinerzeit auf 56 Milliarden Dollar taxiert wurde. Ein Gericht in Delaware hatte die Vereinbarung nach einer Aktionärsklage zunächst für überzogen gehalten und aufgehoben. Der Oberste Gerichtshof des Bundesstaates kassierte diese Entscheidung nun mit der Begründung, die vollständige Annullierung sei unrechtmäßig und gegenüber Musk unverhältnismäßig gewesen, berichtet der Spiegel. Die wieder eingesetzten Optionen entsprechen nach aktuellen Kursen rund 139 bis 146 Milliarden Dollar. Zudem genehmigten Anteilseigner im November einen weiteren Vergütungsplan im Volumen von bis zu einer Billion Dollar, der zusätzliche Fantasie in die Bewertung bringt.
Tesla-Kurs als Hebel für das Rekordvermögen
Der größte Teil von Musks Vermögen steckt in Anteilen an seinem E-Auto-Hersteller. Jede Kursbewegung von Tesla wirkt daher unmittelbar auf sein geschätztes Nettovermögen. Steigende Erwartungen an die Elektromobilität, Software-Erlöse und mögliche Fortschritte bei autonomem Fahren lassen Anleger immer wieder zu Tesla-Aktien greifen. Für Privatanleger zeigt das Beispiel, wie stark Unternehmervermögen an die Börsenbewertung geknüpft ist – Reichtum entsteht nicht durch Barbestände, sondern durch Wertpapierbesitz. Risiken bleiben jedoch erheblich: Rückschläge bei der Nachfrage, strengere Regulierung oder technische Probleme können den Kurs und damit auch Musks Vermögensbilanz in kurzer Zeit deutlich drücken.
SpaceX-Bewertung treibt Schätzungen weiter nach oben
Neben Tesla spielt die Raumfahrtfirma SpaceX eine zentrale Rolle. Das Unternehmen ist zwar nicht börsennotiert, wird in Finanzierungsrunden aber mit rund 800 Milliarden Dollar bewertet, wobei Musk knapp 42 Prozent hält, meldet die Zeit. Ein möglicher Börsengang, über den Marktbeobachter für Juni 2026 spekulieren, könnte diesen Wert noch einmal verändern – nach oben wie nach unten. Für Anleger ist interessant: Zugang zu SpaceX besteht derzeit fast nur über spezialisierte Fonds oder sekundäre Transaktionen, die meist institutionellen Investoren vorbehalten sind. Die Kursfantasie um Starlink und Trägerraketen fließt dennoch indirekt in die Einschätzung von Musks Gesamtvermögen ein.
Abstand zu Larry Page und Debatte um Vermögenskonzentration
Bemerkenswert ist der Abstand zur restlichen Milliardärsriege. Google-Mitgründer Larry Page kommt laut „Forbes“ auf rund 253 Milliarden Dollar – mehrere Hundert Milliarden weniger als Musk, zitiert die Bild. Noch nie lag die Spitze der Liste so weit vor dem Zweitplatzierten. Für Verbraucher und Steuerzahler gewinnt damit eine bekannte Diskussion neue Dynamik: Wie sollen extreme Vermögenskonzentrationen reguliert werden, ohne Innovation und Investitionsbereitschaft abzuwürgen? Parallel bleibt die konkrete Frage nach den Folgen für die Kapitalmärkte: Sollte Tesla weiter steigen und SpaceX höher bewertet werden, könnte Musks Vermögen weiter wachsen – und mit ihm die Debatte über Macht, Einfluss und faire Rahmenbedingungen im globalen Wirtschaftsgefüge.