Die Fans von „Verbotene Liebe“ kennen Jo Weil (43) als homosexuellen Hauptcharakter „Oliver Sabel“, bei dessen Liebesleben die Zuschauer der Telenovela mitfieberten. Nach fünf Jahren Pause kommt die Serie als „Verbotene Liebe – Next Generation“ zurück und Jo Weil steht wieder in seiner Paraderolle vor der Kamera.  

Der Schauspieler hatte Anfang 2020 sein Coming-out, in dem er auch verriet, schon seit etwa zehn Jahren in einer Beziehung mit seinem Freund zu sein. Gegenüber „Promipool“ erzählt Jo vom „Verbotene Liebe“-Comeback und verrät, dass er seit seinem Coming-out anders mit seiner Figur „Olli“ umgeht. 

„Promipool“: Hallo Jo, wie fühlt es sich an, zu „Verbotene Liebe“ zurückzukehren? 

Jo Weil: Es fühlt sich großartig an, wieder zurückzukommen. Es ist so ein bisschen wie nach Hause kommen. Ich habe es am Anfang empfunden, wie wenn man früher Sommerferien hatte, sechs Wochen nicht in der Schule war und wiederkam und sich gefreut hat, seine Freunde zu sehen. Alles war neu und trotzdem irgendwie vertraut, ein sehr schönes Gefühl. 

Wie kam es denn zu deiner Rückkehr? 

Ich habe Anfang des Jahres einen Anruf bekommen, in dem man mich gefragt hat, ob ich mir das vorstellen könnte - und ich habe sofort Ja gesagt. Und dann habe ich die ganzen Infos bekommen, die es damals gab, und wusste danach umso mehr, dass ich auf jeden Fall Teil der „Next Generation“ sein möchte. Jetzt rückblickend war das die beste Entscheidung. 

Was darfst du uns schon über „Ollis“ Geschichte verraten? 

Es wird eine Figur geben, die „Olli“ innerhalb dieser Folgen kennenlernt, die in seinem Leben eine nicht unwichtige Rolle spielen könnte. Vielleicht geht es da auch irgendwie um Liebe. (grinst) 

Gibt es etwas, was du dir für „Olli“ wünschst? 

Also ich würde mir für „Olli“ wünschen, dass er wirklich glücklich wird. Dass er einen Menschen findet, mit dem er durch viele Höhen und Tiefen geht, aber wo er im Kern weiß, dass er geliebt wird und liebt und die Liebe auf Augenhöhe ist. Das würde mich wirklich glücklich für ihn machen. 

Pinterest

War es für dich anders, nach deinem Coming-out wieder in die Rolle zu schlüpfen? 

Ich habe jetzt für mich gemerkt, dass ich nochmal ein bisschen mehr das Gefühl habe, „Olli“ schützen zu wollen, da nun vielleicht mancher Zuschauer nochmal genauer guckt, was erlebt „Olli“ und was tut er und dass man ihn als Identifikationsfigur nimmt. Das war mir schon immer wichtig, aber ich habe gemerkt, ich achte nochmal ein bisschen mehr drauf, dass er ordentlich behandelt wird und ich auch das Gefühl habe, das ist eine Figur, die ich gerne als Vorbild genommen hätte als junger Mensch. 

Hast du bisher Rückmeldung von Fans bekommen, die sich mit „Olli“ identifizieren konnten? 

Über die Jahre enorm viel. Gerade deswegen ist es mir so wichtig, dass „Olli“ eine positive und nachvollziehbare Identifikationsfigur bleibt. Über die Jahre kamen so viele Nachrichten - auch in der Zeit, in der es „Verbotene Liebe“ gar nicht mehr gab - aus der ganzen Welt von Menschen, die durch „Olli“ Kraft bekommen haben.

Sie haben gesehen, jemand, der geoutet ist, kann ganz frei und ganz gleichwertig in einer Gesellschaft leben und ein glücklicher Mensch sein und seine wahre Liebe finden. Das hat mir schon immer und auch jetzt noch sehr viel bedeutet, dass man mit so einer Rolle wirklich Menschen in ihrem Leben helfen kann. 

Vielen Dank für das Gespräch!