Mit Filmen wie „Natural Born Killers“, „Zombieland“ und „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ feierte Woody Harrelson (56) unglaubliche Erfolge. Er neigt dazu, Serienkiller oder Psychopathen zu spielen; Dunkle Figuren, die sich zwischen Gut und Böse bewegen. Wenn man von seiner schwierigen Familiengeschichte erfährt, fragt man sich unweigerlich, ob zumindest ein Teil seiner Performances in irgendeiner Weise von seinem Vater beeinflusst ist.

Woody Harrelsons Vater Charles ist ein mutmaßlicher Serienmörder

Denn Woody Harrelsons Vater ist Charles Voyde Harrelson (†68). Ein verurteilter Auftragskiller, der eine berühmt-berüchtigte Figur des organisierten Verbrechens in den USA darstellt. 1968 brachte Charles Harrelson einen Mann namens Sam Degalia Jr. für die Summe von 2000 Dollar um. Fünf Jahre später wurde er deswegen zu 15 Jahren Haft verurteilt, kam wegen guter Führung jedoch nach fünf Jahren wieder frei.

Der Fall, der Charles Harrelson auf zweifelhafte Weise berühmt machte, war der Mord an Bezirksrichter John H. Wood 1979. Auch dieses Mal wurde er dafür bezahlt. Diesmal von einem Drogenhändler, dessen Fall der Richter behandelte. 1980 wurde Charles Harrelson zu zwei Mal lebenslänglicher Haft verurteilt, mediale Aufmerksamkeit inklusive.

Zusätzlich zu seinem Geständnis, dass er den Richter getötet habe, behauptete er auch, dass er am Mord von John F. Kennedy (†46) beteiligt war. Beide Geständnisse widerrief Charles Harrelson später. Verschwörungstheoretiker glauben jedoch bis heute, dass Lee Harvey Oswald (†24), der mutmaßliche Mörder von John F. Kennedy, nicht alleine gehandelt hat und dass Woody Harrelsons Vater daran beteiligt gewesen sein könnte. 2007 verstarb Harrelson dann in einem Gefängnis in Atlanta.

So steht Woody Harrelson zu seinem Vater

Woody Harrelsons Kindheit war geprägt vom Kommen und Gehen seines Vaters (Er kam ins Gefängnis und wurde wieder entlassen), der die Familie dann endgültig verließ als Woody sieben Jahre alt war. Trotzdem hat der  „Tribute von Panem“-Star eine gute Meinung von seinem Vater, was wahrscheinlich auch an Woody Harrelsons Mutter liegt, die nie schlecht von ihrem Ex-Mann sprach.

So erzählte Woody Harrelson in einem Interview mit dem „Guardian“ 2012, dass er, als er 20 Jahre alt war, seinen Vater im Gefängnis besuchte und ab da begann, eine Bindung zu ihm aufzubauen. Tatsächlich hatten die beiden bis zu Charles' Tod 2007 engen Kontakt. Anfangs versuchte Woody Harrelson sogar, seinem Vater eine neue Anhörung zu verschaffen. „Ich weiß nicht, ob er eine neue Anhörung wirklich verdient hatte. Ich war einfach ein Sohn, der seinem Vater helfen wollte“, erklärt er.

Auf verschrobene Art und Weise sei er seinem Vater in manchen Dingen sehr ähnlich, erzählt der Schauspieler, der schon für drei Oscars nominiert war: „Es sind sehr spezifische Dinge. Die Art, wie er lacht, sein Gesicht. Wir sind uns sehr ähnlich“. Die beiden teilen sich sogar einen Geburtstag.

Dass sein Vater ein Auftragskiller war, hat Woody Harrelson nicht davon abgehalten, Charles Harrelson als einen Menschen und vor allem als seinen Vater zu sehen. Letztendlich machten ihn seine bewegende Kindheit und seine schockierende Familiengeschichte zu dem grandiosen Schauspieler, der er heute ist.

tri