Hallo Sila, „Offscreen“ ist ja deine Idee und Kreation. Wie kam es dazu?

Sila Sahin (32): Nach meinem Ausstieg bei GZSZ habe ich überlegt, eine Serie über das Schauspielerleben zu machen. Ich finde es interessant, was hinter den Kulissen abläuft, da vieles überhaupt nicht so ist, wie es nach außen hin scheint. Mit Carsten Vauth (Regisseur, Anmerkung d. Red.) hab ich dann jemanden gefunden, dem ich mich anvertrauen konnte.

War es schwierig, die Idee an den Mann zu bringen?

Ja! Als ich nach diversen Fehlschlägen endlich bei „funk“ landete, saßen mir zwei Redakteure gegenüber, bei denen wir die Idee vorstellen und verkaufen mussten. Die wollten unbedingt mit mir sprechen, da sie sichergehen wollten, dass die Idee von mir kommt.

Warum das?

Es hätte ja sein können, dass da ein böser Manager dahintersteckt, der mich dazu zwingt. Die wollten mich kennenlernen und wissen, warum ich das machen will. Sich selbst zu spielen ist ja immer auch mutig, gerade auf eine derart ironische Art und Weise.

Das wäre auch meine nächste Frage: Wie ist es denn, so hyperpersönlich involviert zu sein?

Es ist schon sehr krass. Man ist jeden Tag am Set, auch bei den ganzen Vorbereitungen – wir haben 18 Folgen in zwei Wochen abgedreht, das war für alle eine große Herausforderung. Außerdem ist es etwas anderes, etwas zu spielen, was einem selbst so viel bedeutet, wo man selbst auch so viel daran gearbeitet hat. Da guckt man nochmal ganz genau.

Du arbeitest ja mit einigen deiner früheren GZSZ-Kollegen zusammen. Wie war diese Erfahrung?

Für mich war von Anfang an klar, dass ich Freunde und Kollegen, die nicht mehr dabei sind, integrieren werde. Ich hätte nie gedacht, dass wir wieder so zusammenkommen werden, also vor der Kamera. Aber ich dachte, wenn ich schon die Möglichkeit habe, werde ich sie auch nutzen. Es ist ja auch schwer: Nicht jeder hat danach viel zu tun.

In „Offscreen“ machst du dich ja auch über Formate wie „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ lustig. Wäre das etwas für dich?

Ich verurteile Leute, die da mitmachen nicht, aber es ist überhaupt nicht meines. Ich glaube, dass manche Menschen unter ihr Niveau gehen müssen, um nochmal ihr Niveau zu erreichen, also längerfristig wieder arbeiten zu können. Einige, die da gewonnen haben, haben sich ja auch langfristig gesehen Karrieren ermöglicht.

Für mich wäre das dennoch nichts, da bei diesen Formaten nicht nur gute Sachen gezeigt werden und der Mensch bloßgestellt werden kann. Man weiß ja während man drinnen ist nicht, was die Leute draußen sehen. Im Nachhinein ist es dann schwer, von dem Image wegzukommen. Ich würde lieber Kellnern oder ähnliches, als reinzugehen.

Vielen Dank für das Gespräch!

„Offscreen“ könnt ihr jederzeit auf YouTube  sehen, wo auch jeden Donnerstag neue Folgen erscheinen. Die erste Folge haben wir hier für euch: