- Kronprinz Alexander im exklusiven „Promipool“ Interview
- Patenkind der Queen erinnert sich an die Monarchin
Der Tod Königin Elisabeths II. (†96) ist vor allem für geliebte Weggefährten der Queen ein schmerzhafter Verlust. Einer von ihnen ist Kronprinz Alexander von Serbien (77), aktueller Thronprätendent des Hauses Karadjordjević.
Als Patenkind der Queen und durch seinen persönlichen Lebensweg ist der in London im Exil geborene Kronprinz eng mit dem britischen Königshaus verbunden.
In einem exklusiven und sehr persönlichen Interview mit „Promipool“ blickt der Royal zurück auf ganz besondere Momente, die er mit Königin Elisabeth II. erlebt hat und erzählt von seiner engen Freundschaft zu König Charles III. (73).
Promipool: Ihre Königliche Hoheit, Sie waren bei der Beerdigung Königin Elisabeths II. dabei. Können Sie uns einige Eindrücke schildern?
Kronprinz Alexander von Serbien: Der wichtigste Eindruck ist, wie tief, stark und aufrichtig sie [Königin Elisabeth II.] nicht nur von ihrer Familie und den Menschen, die sie persönlich kannten, geliebt wurde, sondern von ihrem Volk. Denn sie war das beste Beispiel für eine konstitutionelle, parlamentarische Monarchin des 20. und 21. Jahrhunderts.
Wie haben Sie und Ihre Frau, Kronprinzessin Katherine, die Zeremonie und die Atmosphäre im Land empfunden?
Die Mischung aus Traurigkeit und tiefem Respekt kennzeichnete diesen schmerzlichen Tag, und es waren nicht nur meine Frau und ich, sondern, wie wir sehen konnten, teilten alle Menschen die gleichen Gefühle.
Die gesamte Zeremonie war sehr feierlich und höchst angemessen. Die persönliche Note der verstorbenen Königin Elisabeth II. war zu spüren, denn es ist kein Geheimnis, dass sie zu Lebzeiten sehr aktiv an den Plänen für den traurigen Tag beteiligt war.
Außerdem waren alle Veranstaltungen vor der Beerdigung, an denen wir teilnahmen – die öffentliche Aufbahrung in der Westminster Hall, der Empfang im Buckingham Palace [...] so würdevoll, um diese bemerkenswerte Frau auf die angemessenste Art zu ehren, wie sie es verdient hat.
Neben tiefer Trauer war überall auch die Hoffnung und der feste Wille zu spüren, dass ihr Vermächtnis weiterleben muss.
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Mit ihrem Tod geht eine Ära zu Ende. Wie haben Sie sich gefühlt, nach London zu reisen, mit dem Wissen, dass Ihre Majestät Sie nicht mehr empfangen wird?
Es wird definitiv nicht dasselbe sein, und es wird sehr schwer sein, wie es immer ist, wenn man jemanden verliert, den man liebt und respektiert. Und es geht nicht nur um London, ich werde ihre Briefe und Weihnachtskarten sehr vermissen, aber vor allem – ihre Weisheit und ihren sanften Geist.
Wie würden Sie ihre persönliche Beziehung zu Ihrer Patentante, Queen Elizabeth II. beschreiben?
Ich bin dankbar für all die Momente, die wir miteinander geteilt haben, für ihre freundlichen und fürsorglichen Worte und für ihre Liebe. Sie hat mich und meine Familie immer mit großem Respekt und Zuneigung empfangen. [...] Ich habe unsere Gespräche so sehr genossen. Und sie hatte so einen großartigen Sinn für Humor.
Ich werde mich immer daran erinnern, wie sie mir zu meinem 70. Geburtstag mit einem persönlichen, handgeschriebenen Brief gratulierte, in dem sie in Erinnerung an meine Taufe sagte, dass ich 'ein sehr großes Baby war' und es für sie schwer war, mich zu halten.
Sie müssen viele unvergessliche Momente mit ihr erlebt haben. Können Sie uns einen nennen, an den Sie sich besonders gerne erinnern?
1995 organisierte meine Frau für mich eine Party zu meinem 50. Geburtstag im Claridge’s Hotel in London – genau der Ort, an dem ich geboren wurde. Und die Königin kam, was mich so glücklich und fröhlich machte.
Wir unterhielten uns und tanzten, und ich erinnere mich, dass sie mich fragte, was mein Geburtstagswunsch sei, und ich antwortete: 'Zu Hause zu sein, bei meinem Volk, in meinem Land.' Dieser Wunsch ging genau sechs Jahre später, an meinem 56. Geburtstag, im Jahr 2001 in Erfüllung, als meine Familie und ich endlich nach Hause, nach Serbien, zurückkehrten.
Wie würden Sie Ihre persönliche Beziehung zu König Charles III. beschreiben?
Seine Majestät König Charles III. ist mein Cousin und ein sehr lieber Freund. Wir teilen großen gegenseitigen Respekt und Liebe, und ich freue mich immer darauf, ihn zu treffen und unsere Gedanken zu teilen. Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit, wir hören alle paar Monate voneinander, wir waren bei jedem wichtigen Ereignis der britischen Königsfamilie zusammen. Bei seinem offiziellen Besuch in Serbien im Jahr 2016 war er unser Gast im königlichen Palast in Belgrad.
Welche Art von Veränderungen wird Ihrer Meinung nach König Charles III. für die britische Monarchie bringen?
Ich bin sicher, dass König Charles III. ein würdiger Nachfolger seiner großartigen Mutter sein wird.
Das leuchtende Beispiel der Königin wird ihn bei der Erfüllung seiner wichtigen Pflicht anleiten. Wie in jeder Monarchie werden Stabilität, Tradition und Kontinuität vom Monarchen getragen und gebracht, und ich weiß, dass König Charles III. diesen Weg fortsetzen wird.
Plant der neue britische König, Sie demnächst im königlichen Palast in Belgrad zu besuchen?
Wir werden sehen, ich würde ihn sehr gerne wieder in unserem Familien-Haus begrüßen, aber es hängt alles von seinem Zeitplan und seinen zahlreichen Verpflichtungen als Staatsoberhaupt ab.
Vielen Dank!