ARD-Unterhaltungskoordinator und ESC-Chef Thomas Schreiber (57) sprach aktuell in einem Interview mit der „Bild“ darüber, wie es für Deutschland, nach den letzten frustrationsreichen Jahren in Zukunft beim Eurovision Song Contest weitergehen soll.

Wäre ein Ausstieg überhaupt möglich?

Ja! Die Teilnahme ist, wie Schreiber bestätigt, absolut freiwillig. Somit könnte Deutschland auch als einer der Hauptgeldgeber jederzeit von einer Teilnahme absehen. Trotz der schlechten Platzierungen in den letzten Jahren sei dies jedoch keine Option: „Der ESC ist die mit weitem Abstand erfolgreichste Fernseh-Show des Jahres in einer Sendelänge von 20.15 Uhr bis ca. 1.40 Uhr. Und immer auch ein Stück weit ein kulturelles und gesellschaftliches Abbild der jeweiligen Zeit.“

Die Kosten, die für Deutschland als einer der Hauptgeldgeber beim ESC anfallen, seien im Vergleich zu anderen Unterhaltungsshows relativ gering.

Aussteigen oder weiterkämpfen?

Auf die Frage, ob es für Deutschland denn nun überhaupt noch eine Zukunft beim ESC gäbe, antwortete der 57-Jährige schlichtweg: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“ Jedes Jahr aufs Neue haben wir die Chance, den Sieg nach Hause zu holen, ganz egal wie die vorangegangenen Jahre liefen.

Wir dürfen uns nicht entmutigen lassen und die Show als Event voller toller Künstler und als interkulturelles Spektakel sehen, nicht als reinen Wettkampf. Aber klar macht gewinnen mehr Spaß als nicht zu gewinnen. Deshalb freue ich mich so für die portugiesischen Kollegen – die nehmen mit Unterbrechungen seit 1964 teil und waren noch nie in den Top 5, so Schreiber. Und dann plötzlich erleben wir vielleicht wieder ein so großes Freudenfest wie 2010 mit Lenas „Satellite“. Da wäre es doch wirklich traurig vorher auszusteigen.